Der Deutsche Bühnenverein, der Bundesverband der Theater und Orchester, fordert den Deutschen Kulturrat auf, seine Kritik am Föderalismus einzustellen. Aus Sicht des Bühnenvereins gefährdet diese Kritik die große Tradition der Kulturhoheit der Länder. „Ländern und Kommunen verdanken wir die Reichhaltigkeit unserer Kulturlandschaft“, stellte Prof. Klaus Zehelein, der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, heute in Köln fest. Ohne deren Kulturfinanzierung gäbe es in Deutschland nicht unsere vielseitige Theater- und Orchesterlandschaft. Museen, Bibliotheken und soziokulturelle Zentren verdanken ihre Existenz bis auf wenige Ausnahmen nicht dem Bund, sondern den Kommunen und Ländern. Auch die Zukunft der Kultureinrichtungen liegt in der Regionalisierung. So sind andere Länder – wie etwa Frankreich – seit Jahren bemüht, den Zentralismus der Kulturfinanzierung zugunsten einer Regionalisierung abzuschaffen. „Es ist abwegig, wenn der Deutsche Kulturrat angesichts einer solchen Situation von Kleinstaaterei spricht“, schloss Zehelein seine Erklärung ab.