Gesellschaftliche Vielfalt ist in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens gelebte Normalität. Ein attraktives Kulturangebot soll diese Vielfalt im Publikum, im Personal und im Programm widerspiegeln. Mit dem Förderprogramm „Publikum.Personal.Programm – Kultur divers und inklusiv“ unterstützt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zehn Kulturorte dabei, für ein möglichst breites Publikum ein ansprechendes Programm anzubieten –  unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und sexueller Identität oder Orientierung, Alter und körperlicher Einschränkung. Dafür bekommen die Kulturorte bis zu 100.000 Euro für einen Projektzeitraum von zwei Jahren (2024–2026), insgesamt also eine knappe Million Euro. Die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld haben jetzt den Förderbescheid erhalten.

Ministerin Ina Brandes: „Kultur ist sowohl eine Grundlage als auch eine Konsequenz zivilisierten Zusammenlebens. Unsere Gesellschaft wandelt sich und ist vielfältiger geworden. Deshalb muss Vielfalt im Programm, beim Personal und beim Publikum der Anspruch unserer Museen, Theater, Ballett-, Konzert- und Opernhäuser sein. So wird das Kultur-Erlebnis zum Lagerfeuer, das alle anspricht: Alte und Junge sowie Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe. Eine starke, vielfältige Kulturlandschaft bringt die Menschen zusammen und leistet einen wertvollen Beitrag für unsere Demokratie.“

Die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld verfügen über acht Spielstätten in drei Häusern: dem Stadttheater, der Rudolf-Oetker-Halle und dem Theater am Alten Markt. Bereits seit 2019 wird gezielt an einer diversitätssensiblen Öffnung des Theaters gearbeitet. Im Rahmen der Landesförderung sollen zwei Schwerpunkte im Vordergrund stehen. Unter dem Motto „Chancen schaffen- Hürden abbauen“ sind Programme zur Nachwuchsgewinnung eines diversen Personals geplant. So sollen Workshops zur Berufsorientierung und Patenschaften eingeführt, sowie ein Unterstützungsfonds zur Finanzierung von Hospitanzen und Praktika aufgebaut werden. Stellenbesetzungsverfahren werden so verändert, dass ein diverserer Bewerberinnen- und Bewerberkreis erreicht wird. Durch die Etablierung eines „Deutsch-Cafés" für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen außerdem sprachliche Hürden abgebaut und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden.

Das Förderprogramm „Publikum.Personal.Programm“ startet ab sofort in seine zweite Runde. 72 Kulturorte hatten sich beworben – nahezu doppelt so viele wie in der ersten Förderrunde (damals noch unter dem Titel „Neue Normalität“). Voraussetzung für eine Förderung ist die Einrichtung einer Stelle für Diversitätsmanagement. Diese leitet den Prozess federführend. Zudem begleitet ein Programmbüro die geförderten Einrichtungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen zum Beispiel den Austausch der Kulturorte untereinander und bieten Fortbildungen an. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier.

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