Die Entwicklung des Tabakquartiers in Woltmershausen schreitet weiter voran: Die Bremer Philharmoniker unterzeichneten jetzt einen Mietvertrag für ihr neues Probendomizil in der denkmalgeschützten Halle 1.
"Im Tabakquartier entsteht ein neues Stadtviertel, das Wohnen, Arbeiten und gesellschaftliches Leben verbindet. Ich freue mich sehr, dass unser Stadt-Orchester, die Bremer Philharmoniker, einen Mittelpunkt dieses neuen Quartiers bilden werden“, so die Aufsichtsratsvorsitzende des Orchesters, Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz. "Seit der Gründung in 2002 als eigenständige Gesellschaft verstehen wir uns als einen kulturellen Motor der Stadt, der stets neue Wege geht und innovative Formate entwickelt. Dieser neue Standort gibt uns jetzt die Möglichkeit, unsere Anforderungen an adäquate Probenräume mit einem echten Neuaufbruch zu verbinden", erklärt der Intendant der Bremer Philharmoniker, Christian Kötter-Lixfeld. Beide dankten ausdrücklich Michael Trense von Immobilien Bremen AöR, der die Erarbeitung des Mietvertrags eng begleitet hatte.
Mit "Tabakquartier" wird heute das Areal bezeichnet, auf dem sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Firma Brinkmann zur größten Tabakfabrik Europas entwickelte. Bis 2005 war die historische Tabakfabrik auf der 20 Hektar umspannenden Grundstücksfläche angesiedelt. Das Gelände wurde 2018 von dem Immobilienunternehmen Justus Grosse erworben und wird seither entwickelt. Ziel ist es, die zum Teil denkmalgeschützten alten Fabrik- und Lagergebäude zu erhalten und einzubinden in ein lebendiges Wohn- und Arbeitsquartier mit Parks und Grünflächen, gastronomischen Angeboten, Kindertagesstätten und Orten für die Kreativwirtschaft. Neben dem bereits als Veranstaltungshalle hergerichteten sogenannten "Heizwerk" sind weitere dezidierte kulturelle Nutzungen vorgesehen.
Im Dezember 2019 hatte der Senator für Kultur die Pläne für ein Zentrum der Freien Kulturszene in Kombination mit einer neuen Wirkungsstätte für die Bremer Philharmoniker im Tabakquartier vorgestellt. Geplant ist, den Stadtteil Woltmershausen nachhaltig durch eine Vielzahl kultureller und künstlerischer Nutzungen und Angebote zu beleben. Die Beratungen zwischen Investor und Kulturressort sind inzwischen weiter fortgeschritten. Nach Abschluss der Beratungen in Senat, Kultur-Deputation sowie Haushalts- und Finanzausschuss konnte nun der Mietvertrag zwischen der Tabakquartier GmbH, vertreten durch den Projektentwickler Justus Grosse, und den Philharmonikern unterzeichnet werden. "Wir sind sehr froh, hier ein angemessenes Quartier zu finden, dass den Anforderungen an unsere tägliche künstlerische Arbeit genauso gerecht wird wie der zukunftsfähigen Weiterentwicklung unseres Ensembles", betont der Intendant der Bremer Philharmoniker, Christian Kötter-Lixfeld.
Nach den Plänen soll das Ensemble in die denkmalgeschützte Halle 1 des ehemaligen Brinkmann-Areals einziehen. Der Investor plant, das Proben- und Veranstaltungsgebäude mietfertig für die Philharmoniker herzustellen und dabei alle Ausstattungsmerkmale für den Proben- und Konzertbetrieb einzubeziehen. So wird es in den neuen Räumlichkeiten der Philharmoniker u. a. einen Saal mit bis zu 380 Plätzen geben, welcher auch von anderen Akteuren genutzt werden kann.
Die Quartiersentwickler von Justus Grosse freuen sich über den weiteren kulturellen Akteur im Tabakquartier: "Die Bremer Philharmoniker fügen sich perfekt in die vielfältige urbane Durchmischung des Quartiers aus Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und Kultur ein. Das Tabakquartier bietet die Möglichkeit einer zukunftsgerichteten, modernen Quartiersentwicklung in Bremen mit einem hohen Freizeitwert, optimaler Infrastruktur und kurzen Wegen", erklären Joachim Linnemann und Clemens Paul, geschäftsführende Gesellschafter der Firma Justus Grosse."Die geplanten Räume für die Philharmoniker und die freie Szene liegen in direkter Nachbarschaft und sollen sich ergänzen", fügt Staatsrätin Emigholz hinzu. "Durch die Einbindung des Orchesters in ein kulturelles Gesamtkonzept entsteht ein Mehrwert für Woltmershausen, aber auch für ganz Bremen: Wir bereichern das Leben im Stadtteil durch kulturelle Angebote und sorgen gleichzeitig für bessere Proben- und Aufführungsbedingungen für die Kulturschaffenden."