Brandenburgs Kulturministerin Dr. Martina Münch hat am 29. Mai gemeinsam mit Dr. René Serge Mund, Verwaltungsdirektor der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) und Interimsintendant des Staatstheaters Cottbus den neuen Intendanten und Operndirektor am Staatstheater Cottbus, Stephan Märki, präsentiert. Er tritt sein Amt offiziell zur Spielzeit 2020/21 an, bereitet aber bereits ab dem 01. Juni 2019 als designierter Intendant und Operndirektor am Staatstheater die Spielzeit 2020/21 vor. Der Stiftungsrat der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) hatte am 17. April Stephan Märki zum neuen Intendanten und Operndirektor am Staatstheater Cottbus gewählt. Er übernimmt die Nachfolge von René Serge Mund.

Kulturministerin Martina Münch: "Stephan Märki ist ein ausgewiesener Fachmann mit langjähriger Erfahrung als Intendant und großen Erfolgen an unterschiedlichen Häusern. Sowohl in Bern als auch in Weimar ist es ihm gelungen, die Theater sowohl organisatorisch als auch künstlerisch zu stabilisieren und voranzubringen. Dabei haben die Häuser unter seiner Ägide mit herausragenden Produktionen Furore gemacht und sind beispielsweise zu den Schweizer und Berliner Theatertreffen eingeladen worden. Er hat seinen Anspruch deutlich gemacht, mit neuen künstlerischen Impulsen ein lebendiges Theater für die Cottbuserinnen und Cottbuser zu machen, die überregionale Attraktivität und Strahlkraft des Staatstheaters zu erhöhen und im Prozess des Strukturwandels in der Lausitz eine wichtige Rolle zu spielen. Neben den künstlerischen Aufgaben wird es auch darum gehen, das Theater nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr weiter zu stabilisieren, Vertrauen aufzubauen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Team für einen gemeinsamem Aufbruch zu gewinnen“, so Münch. "Das Land unterstützt das Staatstheater dabei nach Kräften: Mit dem im Februar abgeschlossenen Theater- und Orchesterrahmenvertrag und dem bundesweit einmaligen Finanzierungsschlüssel erhalten die Theater und Orchester erstmalig langfristig Planungssicherheit bis 2022. Damit stabilisieren und stärken wir die Theater- und Orchesterlandschaft und entlasten die Kommunen nachhaltig. Die Theater und Orchester sind Impulsgeber für das kulturelle Leben, ermöglichen mit innovativen Projekten kulturelle Teilhabe und befördern wichtige gesellschaftliche Diskurse – und stehen damit exemplarisch für unsere offene Gesellschaft, das freie Wort und die Freiheit der Kunst, auch und gerade das Staatstheater Cottbus.“

René Serge Mund, Verwaltungsdirektor der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) und Interimsintendant des Staatstheaters Cottbus: "Ich freue mich sehr, dass wir Stephan Märki als Intendanten und Operndirektor für das Staatstheater Cottbus gewinnen konnten. Stephan Märki ist ein Theatermann. Ich habe mit ihm am Hans Otto Theater gut zusammengearbeitet. Daher schätze ich seine innovative und unkonventionelle Art, die für Authentizität und Kontinuität steht. Ich bin überzeugt, dass er sich den aktuellen Herausforderungen des Staatstheaters Cottbus stellen wird.“

Stephan Märki, künftiger Intendant und Operndirektor am Staatstheater Cottbus: "Für mich schließt sich heute ein Kreis, denn das Haus begleitet mich seit Beginn meiner Laufbahn. Man spürt die besondere Bindung des Publikums, die Dringlichkeit und Relevanz eines Theaters in Umbruchszeiten. Das möchte ich ernst nehmen. Dieses Vier-Sparten-Haus soll ein vorbildhafter politischer Raum sein, ein Marktplatz und ein Experimentierfeld des Lebens, das Lust macht auf das Leben und das Theater: ein Theater, das für ein weltoffenes, streitbares, buntes und selbstbewusstes Cottbus als Schnittstelle zwischen Prag, Breslau und Berlin ausstrahlt in die Lausitz und darüber hinaus.“

Der 1955 im schweizerischen Bern geborene Stephan Märki besuchte von 1980 bis 1984 die Schauspielschule in München, wo er 1985 das Teamtheater gründete. 1993 wurde er zum Intendanten des Hans Otto Theaters in Potsdam berufen. Im Jahr 2000 wechselte Märki als Generalintendant an das Deutsche Nationaltheater und Staatskapelle (DNT) in Weimar, das unter seiner Leitung als Dreispartenhaus bewahrt und 2012 zum Thüringischen Staatstheater erhoben wurde. Im Jahr 2004 gelang ihm eine viel beachtete Inszenierung mit der Aufführung des Wilhelm Tell auf dem Schweizer Rütli. In den Jahren 2011 und 2012 führte Stephan Märki das Berner Symphonieorchester und das Stadttheater Bern zu einem Vierspartenhaus zusammen. Von 2012 bis 2018 war er Intendant vom Konzert Theater Bern. Seit November 2014 ist Stephan Märki Präsident des Schweizerischen Bühnenverbands.

Das im Jugendstil gebaute Cottbuser Theater wurde 1908 eröffnet. Im Jahr 1992 wurde das Cottbuser Stadttheater zum Staatstheater ernannt und seit 2004 ist es – neben dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst – Teil der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder). Es ist das einzige Mehrspartentheater mit Musiktheater, Philharmonischem Orchester, Schauspiel und Ballett im Land Brandenburg. Das Land unterstützt die Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) in diesem Jahr mit rund 20 Millionen Euro aus Landesmitteln und Mitteln des Brandenburgischen Finanzausgleichsgesetzes.

Der neue Theater- und Orchesterrahmenvertrag des Landes wurde im Februar 2019 unterzeichnet. Er gilt bis zum 31. Dezember 2022. Die Finanzierungsumstellung betrifft neben der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) auch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt und das Kleist Forum in Frankfurt (Oder), das Piccolo-Theater Cottbus, das Brandenburger Theater (und die Brandenburger Symphoniker), die neue Bühne Senftenberg sowie die Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Im Rahmen des neuen Theater- und Orchesterrahmenvertrages übernimmt das Land für diese Einrichtungen eine deutlich größere finanzielle Verantwortung.