Die Sieger des Ideenwettbewerbs ‘Kulturelle Heimat Lausitz‘ stehen fest: 24 Projekte aus dem Süden des Landes erhalten insgesamt rund 1 Million Euro aus dem Sofortmaßnahmenprogramm des Bundes zur Strukturstärkung in den Braunkohlegebieten. Die ausgewählten Vorhaben sollen dazu beitragen, die regionale Identität und die Attraktivität des Kulturangebotes in der Lausitz zu stärken sowie den Kulturtourismus, die kulturelle Bildung und das bürgerschaftliche Engagement weiter zu entwickeln. Auch der ‘Kulturplan Lausitz‘, das zweite Projekt im Rahmen des Sofortprogramms, nimmt Fahrt auf: Nach einer europaweiten Ausschreibung hat die Firma actori GmbH den Auftrag erhalten, den länderübergreifenden Kulturplan zu erarbeiten. Mit ihm soll die Grundlage für die langfristige kulturelle Entwicklung der Lausitz geschaffen werden. Der Kulturplan wird mit 500.000 Euro vom Bund finanziert.
Kulturministerin Manja Schüle:
"Wir haben eine großartige Kulturlandschaft in der Lausitz – mit Theatern, Museen, Schlössern, alten Industrieanlagen, zahlreichen Kultur-Initiativen und dem einzigartigen Erbe der Sorben und Wenden. Deshalb spielt Kultur auch eine tragende Rolle im Prozess des Strukturwandels in den Braunkohleregionen Brandenburgs und Sachsens. Sie ist der Schlüssel, um regionale Identität zu stärken, neue Beschäftigungspotenziale zu erschließen, Strahlkraft zu entwickeln. Mein Ziel: Die Lausitz als eigenständige und attraktive Kultur-Region weit über die Landes- und Ländergrenzen hinaus bekannt machen. Meine Vision: Die Lausitz soll als Region des Wandels und an der Schnittstelle zwischen West- und Osteuropa in den kommenden 10 bis 15 Jahren Kulturhauptstadt Europas werden“, so Ministerin Schüle. "An tollen kulturellen Leuchttürmen und Schätzen ist kein Mangel in der Lausitz. Die kulturelle Vielfalt und das Potenzial der Lausitzer Kulturlandschaft zeigen sich auch in der beeindruckenden Zahl der Anträge. Es muss nun darum gehen, diese Potenziale zu vernetzen, in Beziehung zueinander zu setzen und Neues zu kreieren. Dazu sollen der Ideenwettbewerb ‘Kulturelle Heimat Lausitz‘ und die weiteren geplanten Projekte – vom ‘Kulturplan Lausitz‘ über das Lausitz Festival bis zum Kulturland-Themenjahr 2021 zur Industriekultur – beitragen. Strukturentwicklung durch Kultur – so geht Zukunft.“
Der im Juni ausgeschriebene Ideenwettbewerb ‘Kulturelle Heimat Lausitz‘ ist Teil des Sofortmaßnahmenprogramms des Bundes zur Strukturstärkung in den Braunkohlegebieten. Er wird mit Unterstützung des Vereins ‘IBA-Studierhaus Lausitzer Seenland‘ organisiert. Mit Hilfe des Wettbewerbs werden in den Jahren 2020 und 2021 kleinere repräsentative sowie größere strategisch angelegte Projekte gefördert, die die Kulturlandschaft der Lausitz unterstützen und Zukunftsperspektiven entwickeln. Das Förderprogramm ist für alle Sparten und Themen offen. Es gibt zwei Fördertöpfe: Für kleine Vor-Ort-Projekte – wie Kunstprojekte, Kulturaktionen und Netzwerkprojekte – stehen jeweils bis zu 10.000 Euro bereit. Für größere strategische Projektideen fließen bis zu 150.000 Euro. Die Projekte werden zu 100 Prozent gefördert. Insgesamt sind 155 Wettbewerbsanträge eingegangen. Die Liste mit den ausgewählten Projekten findet sich in der Anlage sowie unter www.kulturwettbewerb-lausitz.de.
Mit dem ‘Kulturplan Lausitz‘ will das Kulturministerium in Abstimmung mit Sachsen länderübergreifend für Nieder- und Oberlausitz bis Mitte 2021 sowohl eine langfristige Strategie als auch konkrete Projekte und entsprechende Machbarkeitsstudien für die Kultur in der Lausitz entwickeln. Auf der Basis eines intensiven Austauschs mit den Kultur- und weiteren Akteuren vor Ort sollen konkrete Handlungsempfehlungen und kulturelle Schlüsselprojekte entwickelt werden. Dazu gehört auch die Empfehlung für eine geeignete Organisationsstruktur für das Kulturprojektmanagement in der Lausitz.
Weitere Projekte und Initiativen zur Entwicklung und Stärkung der Kultur im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz:
- Brandenburg richtet gemeinsam mit Sachsen und Kulturakteuren in der Region das derzeit laufende länder- und spartenübergreifende Lausitz Festival aus. Der Bund finanziert das Projekt mit rund 4 Millionen Euro. Weitere Informationen gibt es unter www.lausitz-festival.eu.
- Gemeinsam mit Partnern vor Ort entwickelt das Kulturministerium das immaterielle Kulturerbe der Sorben/Wenden im deutsch-slawischen Kontext weiter und identifiziert kulturtouristische Potentiale. Dafür stehen bis 2021 insgesamt 1,5 Millionen Euro aus dem Sofortprogramm des Bundes zu Verfügung.
- Der Bund plant in enger Abstimmung mit den Ländern ein Förderprogramm zur Industriekultur, das über das Strukturstärkungsgesetz finanziert werden soll. Ziel: Industriegebäude und -anlagen sollen zu lebendigen Kulturorten umgestaltet werden. Dafür laufen derzeit die Vorbereitungen.
- Im kommenden Jahr beschäftigt sich auch das Themenjahr von Kulturland Brandenburg mit Industriekultur. Hier wird die Lausitz eine zentrale Rolle spielen. Das Land fördert die Kulturland-Projekte mit jährlich mehreren 100.000 Euro.