Abbildung: Portrait
Kent Nagano  
Foto:  Sergio Veranes

Die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein verleiht ihren diesjährigen Brahms-Preis an den renommierten Dirigenten Kent Nagano. Der aus Kalifornien stammende Maestro wird seit Jahrzehnten für seine dirigentischen Leistungen sowohl im symphonischen Oeuvre als auch im Opern-Repertoire weltweit gefeiert. Insbesondere in den letzten Jahren hat er sich als GMD des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg verstärkt mit Johannes Brahms auseinandergesetzt und neue Perspektiven auf das Werk des norddeutschen Komponisten eröffnet. In Kent Naganos Persönlichkeit verbinden sich auf ungewöhnliche Weise Entdeckergeist und Innovationsfreude mit dem klaren Blick für die Würde unseres kulturellen Erbes. Geradezu beispielgebend ist sein Bestreben, dieses Erbe auch breiteren Publikums-Schichten zu vermitteln, ohne dabei künstlerische Abstriche zu machen. Mit dem Brahms-Preis 2024 verneigt sich die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein vor einem großartigen Künstler.

Die Verleihung des mit 10.000 EUR dotierten Brahms-Preises findet am 29. September 2024 um 19.30 Uhr in der St. Bartholomäus-Kirche Wesselburen statt. Kent Nagano wird in Begleitung des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg anreisen, das unter seinem Dirigat und ihm zu Ehren Werke von Johannes Brahms und Richard Strauss spielen wird.

Die 1987 gegründete Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein verleiht seit 1988 alljährlich den Brahms-Preis an herausragende Persönlichkeiten und Interpreten der klassischen Musik. Zu den Preisträgern gehören berühmte Namen wie Leonard Bernstein, Sir Yehudi Menuhin, Dietrich Fischer-Dieskau, Anne-Sophie Mutter, Sabine Meyer, Christoph Eschenbach, Herbert Blomstedt und Midori.

Kent Nagano dankt für die Vergabe des Brahms-Preises mit folgenden Worten: „Wenn es einen Komponisten gibt, der für die Musik aus Norddeutschland steht, dann ist es Johannes Brahms. Und die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein trägt seit bald 40 Jahren einen wichtigen Teil zum reichen Musikleben bei: mit der Pflege des Brahms-Hauses, der Veranstaltung der Brahms-Wochen sowie dem Erhalt und der Erforschung seines Werks. In den vergangenen neun Jahren, während der ich als Hamburgischer Generalmusikdirektor wirken durfte, war Johannes Brahms für mich immer äußerst präsent. Seine Symphonien, Chorwerke und Konzerte bildeten eine Basis unserer Konzertspielzeiten sowie meines eigenen musikalischen Kompasses. Im letzten Philharmonischen Konzert der Saison 2024/25 werden wir, gewissermaßen als Bekenntnis zum Abschluss, seine vierte Symphonie spielen. Die tiefe Verbundenheit vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und mir mit Johannes Brahms hat aber nicht nur geografische Gründe. Der Ausdruck und Genius dieses Komponisten passen hervorragend zum Klang des Orchesters: warm, mitunter feurig, voller Licht und Flexibilität – das ist der Himmel über Norddeutschland, den das Meer widerspiegelt und der von der klaren Sonne häufiger erhellt wird als viele annehmen. Den diesjährigen Brahms-Preis zu erhalten, ist eine außerordentliche Ehre und erfüllt mich mit einer tiefempfundenen Freude darüber, dass unsere Arbeit in Hamburg seit 2015 Anerkennung findet.“

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