Unter dem Motto "Fremde“ steht das Brahms-Festival 2018, das die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 4. bis zum 13. Mai zum 27. Mal veranstaltet. Fremdheit ist eine existentielle und vielschichtige menschliche Erfahrung. In 29 Veranstaltungen präsentieren die Interpretinnen und Interpreten an sechs Spielstätten in Lübeck und Neumünster zahlreiche musikalische Facetten des Mottos.
Über 200 Mitwirkende, zu denen Studierende, Dozierende und Gäste gehören, stehen in der Festival-Woche in zahlreichen Ensembles gemeinsam auf der Bühne, darunter auch die Echo-Klassik-Preisträgerin 2017 Konstanze Eickhorst (Klavier). Das MHL-Sinfonieorchester eröffnet das Brahms-Festival am Samstag, 5. Mai unter Leitung des renommierten Gastdirigenten Lothar Zagrosek mit Werken von Hindemith, Dvořák und Debussy sowie einer eigens für das Festival komponierten Uraufführung. Die Konzertserien "Begegnungen“ und "Standpunkte“ konfrontieren mit verfremdeten Klängen, exotischen musikalischen Welten und fremden ästhetischen Standpunkten. Zu den "Begegnungen“ gehört auch ein von Studierenden der MHL konzipiertes Projekt mit syrischen Musikern. Ihre erfolgreiche Reihe "Lunchtime-Concert“ im Behnhaus widmet die MHL in diesem Jahr mit allen späten Beethoven-Streichquartetten dem großen Violinisten Walter Levin, der die Kammermusikausbildung an der MHL geprägt hat und im August 2017 gestorben ist. Ein Podiumsgespräch zum Festivalmotto, moderierte Konzertreihen, zwei Nachtkonzerte − darunter ein "Darkroomconcert“ an geheimen Orten in Lübeck sowie Education-Konzerte mit musikpädagogischen Angeboten wie der "Tonali“-Tour durch Norddeutschland, gehören ebenfalls zum Festival, dessen Formate so vielfältig sind wie sein diesjähriges Motto.