"Lied.Gut.“ – unter diesem Motto steht in diesem Jahr das 19. Bonner Schumannfest. Gestern stellten die Organisatoren des Festivals das neue Programm vor. In 18 Veranstaltungen spürt das Festival vom 8. bis zum 19. Juni dem Lied nach, vom klassischen Kunstlied bis zum Song der Beatles, von der Bachschen Choralbearbeitung bis zum instrumentalen Gesang. "Für uns als Veranstalter“, sagen die beiden Festival-Macher Markus Schuck und Ulrich Bumann, "ist speziell der Liederabend, der im heutigen Konzertbetrieb einen schwierigen Stand hat, ein Genre, das es zu pflegen und zu fördern gilt.“ Verstärkung haben sich die Organisatoren mit der international gefragten finnischen Pianistin und Liedbegleiterin Pauliina Tukiainen geholt, die das Schumannfest als Künstlerische Beraterin (Lied) unterstützt. Gemeinsam mit der Sopranistin Felicitas Frische bot die Pianistin zu Beginn der Pressekonferenz mit Liedern von Satie und Schumann einen musikalischen Vorgeschmack auf das Festivalprogramm.
Eröffnet wird das Festival am 8. Juni, dem Geburtstag von Robert Schumann, mit einem Liederabend im Schumannhaus (20 Uhr), den junge Künstler aus vier Nationen gestalten: Felicitas Frische (Schweiz), Josy Santos (Brasilien), Won Kim (Südkorea), Victoria Guerrero (Spanien) und Geumwha Kang (Südkorea). Die Reihe der Liederabende wird am 16. Juni um 19 Uhr im Theater im Ballsaal fortgesetzt mit einem Konzert des finnischen Baritons Arttu Kataja (Staatsoper Unter den Linden), der von Pauliina Tukiainen begleitet wird. Als Einladung an Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien versteht sich ein Liedernachmittag im Schumannhaus am 18. Juni (16 Uhr), den die griechische Mezzosopranistin Dimitra Kalaitzi-Tilikidou und die griechische Pianistin Elena Anastasadou unter dem Motto "Von fremden Ländern und Menschen“ gestalten. Natürlich ist auch das Abschlusskonzert am 19. Juni im Schumannhaus (20 Uhr) dem Lied gewidmet: Tango, Habanera, Operette und mehr stehen auf dem Programm von Mezzosopranistin Silvia Hauer (Staatstheater Wiesbaden) und Pauliina Tukiainen.
Der Song, das "Lied“ des 20. Jahrhunderts, steht am 10. Juni im Schumannhaus (20 Uhr) im Mittelpunkt eines Jazzabends mit dem aus Bonn stammenden Pianisten Johannes von Ballestrem und den beiden Sängerinnen Marie Daniels und Zola Mennenöh. Songs der Beatles und Songs aus Filmen stehen auf dem Programm. Um das Zusammenspiel von Jazz und Lyrik geht es am 17. Juni im Theater im Ballsaal (20 Uhr): Mit dabei sind die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer und der Jazz-Schlagzeuger Philipp Scholz.
Die pianistischen Akzente im Schumannfest setzen Filippo Gorini, der Gewinner der International Telekom Beethoven Competition 2015 (am 9. Juni, 20 Uhr, im Schumannhaus) und der vielfach ausgezeichnete William Youn (18. Juni, 20 Uhr, Schumannhaus). Das Duo-Genre ist im Programm mit einem Abend der Geigerin Nurit Stark und des Pianisten Cédric Pescia vertreten(14. Juni, 20 Uhr, Theater im Ballsaal).
Für das junge und jüngste Publikum und für die ganze Familie bietet das Schumannfest am 11. Juni (15 Uhr) in der Evgl. Trinitatiskirche das musikalische Märchen "Der Teddy und die Tiere“ an. Frank-Michael Guthmann, Solocellist im SWR-Sinfonieorchester, und fünf junge Cellisten aus dem Bundes-und Landesjugendorchester wirken dabei mit. Diese sechs Cellisten sind am 11. Juni (19 Uhr) mit Solo-Werken zudem in der Kreuzbergkirche zu hören. An der Orgel der Kreuzbergkirche gibt am 13. Juni (19 Uhr) der aus Bonn gebürtige Organist Nicolas Berndt ein Konzert mit Werken von Bach und Reger. Berndt ist unter anderem Preisträger des Mendelssohn- und Silbermann-Wettbewerbs.
Chor-Musik gibt es zwei Mal im Schumannfest. Der Kinderchor des Estnischen Rundfunks und der Schedrik-Chor aus Königswinter treten am 12. Juni (16 Uhr) in der Trinitatiskirche auf; ein deutsch-niederländischer Projektchor und das belgische Kammerorchester La Passione sind am 19. Juni (16 Uhr) in der Aula des Clara-Schumann-Gymnasiums mit Tom Löwenthals Oratorium "Das Lied von der Erde“ zu hören.
Wie üblich, arbeitet das Schumannfest intensiv mit dem Endenicher Rex-Kino zusammen. Vier Filme stehen auf dem Festival-Programm: die französische Filmkomödie "Verstehen Sie die Béliers?“ (12. Juni, 11 Uhr), der dänische Musikfilm Juan“ nach Mozarts "Don Giovanni“ (12. Juni, 18 Uhr), István Szabós "Zauber der Venus“ (15. Juni, 17.30 Uhr) und als Live-Übertragung aus dem Londoner Covent Garden das Ballett "Frankenstein“ (19. Juni, 11 Uhr).