Die Beethovenstadt Bonn braucht zur Pflege des Erbes ihres größten Sohnes und zur Stärkung ihrer Wirtschaftskraft eine neue architektonische Lösung. Diesen Anspruch formuliert Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch am Freitagabend bei der Eröffnung des Beethovenfestes 2011:"Ob die notwendige neue architektonische Lösung, also die ´Neue Beethovenhalle´, hier stehen wird und außen noch so aussieht wie jetzt aber innen ganz anders, ob sie auch außen ganz anders aussehen wird, oder ob sie vielleicht gar nicht hier, sondern da oder dort stehen wird, das ist alles nachrangig." Entscheidend sei, dass Bonn mit der bisherigen Beethovenhalle im derzeitigen Zustand nicht die nächsten 50 Jahre zurechtkomme, "wenn wir Ernst machen mit der internationalen Pflege des Erbes unseres größten Sohnes und die darin liegenden großen wirtschaftlichen Chancen nutzen wollen". Der Oberbürgermeister appelliert: "Lassen Sie uns jetzt mit den Partnern aus Bund, Land, unserer Sparkasse, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Wirtschaft und mit der ganzen Bürgerschaft dieses Projekt anpacken". Alle Partner erwarten in diesem Jahr eine Grundsatzentscheidung und das Bekenntnis aus Bonn: "Ja – wir sind die Beethovenstadt". Die Verwaltung wird im Oktober alle Zahlen, Daten und Fakten liefern, auf deren Basis ein Dialog mit allen Beteiligten beginnen und in einer guten Entscheidung zum Wohl der Stadt münden könne.

Nimptsch plädiert dafür, sich des Themas mit großer Kraft anzunehmen, "weil wir sonst eine große, vielleicht die größte Chance für unsere Stadt und für unsere Kinder vertun würden." Bonn müsse sich zum 250. Geburtstag Beethovens im Jahr 2020 als "strahlende Beethovenstadt" präsentieren. Der Oberbürgermeister weist in seiner Rede besonders deutlich darauf hin, dass Bonn bisher die Wirtschaftskraft, die in der Pflege des Erbes Beethovens liegt, nur zu einem Bruchteil genutzt habe.

Letztlich bestimme die Bürgerschaft, ob ein solches Vorhaben auf den Weg gebracht werden kann. "Die Bürgerschaft muss sich einig sein im Bekenntnis zur Beethovenstadt und zu einer neuen Beethovenhalle", so Nimptsch. Dies sei eine Zukunftsentscheidung für die erste Hälfte dieses Jahrhunderts. Bonn brauche "ein Aufsehen erregendes Haus der Kultur für alle Generationen – für Beethoven und für uns."

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