Mit deutlicher Mehrheit hat der Rat der Stadt in seiner konstituierenden Sitzung am Montag, 23. Juni, zugestimmt, für den Bau eines Festspielhauses ein 6.700 qm großes Areal südlich der Beethovenhalle zu benennen. Das Gremium gab damit den Startschuss für das Architektenauswahlverfahren, das die Deutsche Post DHL erneut ausloben will. Das Grundstück soll, angepasst an den zur Ausführung kommenden Entwurf, dann einer Objektgesellschaft zur Verfügung gestellt werden, die von den Sponsoren privatrechtlich gebildet wird.

„Das ist ein weiterer sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung des Festspielhauses“, kommentiere Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die Entscheidung. "Ich freue mich, dass der Rat diesen notwendigen Schritt mit deutlicher Mehrheit beschlossen hat. Wir haben diese zweite Chance, die nicht verspielt werden durfte, vor allem dem Unternehmen Deutsche Post DHL zu verdanken, das in Sachen Festspielhaus immer am Ball geblieben ist.“

Kosten von bis zu 4,39 Mio. Euro, die anfallen, um das Gelände baureif zu machen, trägt die Stadt; hinzu kommen Städtebaufördermittel in erwarteter Höhe von 2,76 Mio. Euro. Der Ratsbeschluss umfasst den Vorbehalt, dass Finanzierung, Unterhaltung und Betrieb des Festspielhauses sichergestellt sind und die Stadt einen genehmigungsfähigen Haushalt für 2015/16 vorlegen kann.

Mit dem Beschluss verbunden ist auch die Klärung, ob Bau und Betrieb eines neuen Festspielhauses Auswirkungen auf die geplante Sanierung und den Betrieb der Beethovenhalle haben werden.

In nichtöffentlicher Sitzung ermächtigte der Rat die Verwaltung, den Erbbaurechtsvertrag mit dem Studentenwerk, das auf dem Baugelände ein Studentenwohnheim betreibt, mit Wirkung zum Jahresende 2015 zu beenden und dem Studentenwerk außerdem gewisse Entschädigungen zu zahlen.

Der Beschluss des Stadtrates zu diesem Zeitpunkt war nötig geworden, um sicherzustellen, dass ein neues Festspielhaus rechtzeitig zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 fertig ist. Die Deutsche Post DHL beabsichtigt, ab Juli 2014 erneut auf eigene Kosten ein Architektenauswahlverfahren durchzuführen, um das ausschließlich privat finanzierte Projekt zu realisieren. Der Bau des Festspielhauses mit einem großen, qualitativ hochrangigen Konzertsaal für klassische Konzerte soll zusammen mit der Beethovenhalle ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem Musik-Campus sein. Der weitere Zeitplan sieht vor, im Jahr 2015 auf der Basis eines definierten Neubauvorhabens Baurecht zu schaffen. Außerdem werden die Deutsche Post DHL und ihre Partner bzw. die Objektgesellschaft die Ausschreibung für das Bauvorhaben auf den Weg bringen. Anfang 2016 könnten dann die mit einer Dauer von drei Jahren veranschlagten Bauarbeiten beginnen.

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