Zum 245. Tauftag Ludwig van Beethovens hat die Stadt Bonn einen Empfang im Ernst-Moritz-Arndt-Haus gegeben, bei dem Oberbürgermeister Ashok Sridharan auf das Beethovenjubiläum im Jahr 2020 geblickt hat, das Bonn als Geburtsstadt des großen Komponisten weltweit bekannt machen soll.

"Kreativität ist in dieser Stadt in Überfülle vorhanden", stellte Sridharan in seinem Grußwort klar. "Ich sehe es als Aufgabe der Stadt an, diese Ideenfülle sichtbar zu machen, zu kanalisieren und zu strukturieren und gemeinsam mit dem Land und dem Bund nach Wegen zu suchen, möglichst viel davon im Jubiläumsjahr umzusetzen." Er ging zudem auf das touristische Engagement der Stadt ein: "Ab 2016 steht unser städtischer Auftritt bei der ITB und anderen Tourismusmessen ganz im Zeichen von Beethoven 2020."

Sridharan kündigte Gespräche mit den Institutionen der Wirtschaft und der Wissenschaft an, in denen besprochen werden soll, wie sie sich in die Vorbereitung und Gestaltung von Beethoven 2020 einbringen können. "Auch der internationale UNO- und Konferenzstandort Bonn wird die Chance nutzen, sich zu präsentieren, wenn sich die Scheinwerfer Europas und der Welt auf Bonn richten", ergänzte er.

In seiner Rede machte der Oberbürgermeister darauf aufmerksam, dass Ludwig van Beethoven seine Geburtsstadt erst im Alter von 21 Jahren verlassen hat, zu einer Zeit, in der sein Bekanntheitsgrad bereits weit über Bonn hinausreichte. "Wir sollten also die Chance nutzen, gerade die jungen Menschen in dieser Stadt anzusprechen, die hier aufwachsen, die durch diese Stadt, durch diese einmalige Landschaft und das unvergleichlich große Bildungs- und Freizeitangebot der Stadt und der Region geprägt werden", schlussfolgerte Sridharan, für den in diesem Zusammenhang auch digitale Vermittlungsformate eine besondere Rolle spielen.

Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Tourismus, Wirtschaft und Wissenschaft waren der Einladung der Stadt gefolgt. Nach dem Grußwort des Oberbürgermeister hielt Stadtmuseumsdirektorin Dr. Ingrid Bodsch als Hausherrin der Dependance des Stadtmuseums Bonn ein Impulsreferat zu Beethoven. Ashok Sridharan stellte im Anschluss die Stabsstelle Beethoven 2020 vor. Pianist Fabian Müller umrahmte den Empfang musikalisch. Müller erhielt in diesem Jahr den ersten Preis des internationalen Wettbewerbs "Ton und Erklärung" in Frankfurt.

Das Jubiläum und die Stabsstelle Beethoven 2020

Der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens wird im Jahr 2020 als nationales und internationales Ereignis gefeiert. Dabei übernimmt die Stadt Bonn als Geburtsstadt des weltweit anerkannten Komponisten und als internationale Kulturstadt eine zentrale Rolle. Das Festprogramm soll im Jubiläumsjahr Leben und Werk Ludwig van Beethovens angemessen würdigen und im Sinne eines Bürgerfestes zur Identifikation der Bevölkerung und ihrer Gäste mit der Stadt und ihrem berühmtesten Sohn beitragen.

In der Stadtverwaltung hat im Oktober 2015 die Stabsstelle Beethoven 2020 ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist im Dezernat des Oberbürgermeisters unter Leitung von Ralf Birkner angesiedelt. Die Koordination Verwaltung übernimmt Susanne König, Koordinator Programm ist Dr. Johannes Plate. Für das Gelingen dieses komplexen Großprojektes wird es von großer Bedeutung sein, dass alle Bereiche der Stadtgesellschaft und zahlreiche Partner auf regionaler, Landes-, Bundes- und EU-Ebene koordiniert zusammenarbeiten. Die Stabsstelle versteht sich als zentrale Schnittstelle und Ansprechpartner innerhalb und außerhalb der Stadt Bonn und ist erreichbar unter Telefon 0228 - 77 20 20 und der E-Mail-Adresse beethoven2020@bonn.de.

Beethovens Zeit in Bonn

Ludwig van Beethoven ist im Dezember 1770 in Bonn geboren worden und starb am 26. März 1827 in Wien. Sein Geburtstag ist unbekannt, sein Tauftag ist der 17. Dezember 1770. Das belegt der Taufeintrag aus der Remigiuskirche, der im Stadtarchiv Bonn archiviert ist.

Beethoven wird in eine Musikerfamilie geboren: Sein Vater Johann war Tenorist an der kurfürstlichen Hofkapelle in Bonn, sein Großvater Ludwig Hofkapellmeister in Bonn. Um 1780 wurde er Schüler des Hoforganisten Christian Gottlob Neefe. 1782 erschien sein erstes Werk im Druck: die Klaviervariationen über einen Marsch von Dressler (WoO 63). Ab 1783 vertrat Beethoven Neefe an der Orgel, wenn dieser verhindert war. 1784 erhielt er eine Festanstellung als Hoforganist. Neefe förderte Ludwig van Beethoven künstlerisch und menschlich. Seiner Vermittlung ist vermutlich die vom Kurfürsten finanzierte Reise nach Wien 1787 zu verdanken.

Beethoven sollte in Wien Unterricht bei Wolfgang Amadeus Mozart nehmen. Ob er diesen überhaupt getroffen hat, ist jedoch nicht nachzuweisen. Bereits auf dem Heimweg erreichte ihn die Nachricht von der tödlichen Erkrankung seiner Mutter, die seine Rückkehr nach Bonn beschleunigte. Erst im Jahr 1792, ein Jahr nach dem Tode Mozarts, reist Beethoven wieder nach Wien, um bei Joseph Haydn Unterricht zu nehmen. Seine Rückkehr nach Bonn wird durch die Besetzung des Rheinlands durch französische Truppen vereitelt. Beethoven bleibt daher bis zu seinem Lebensende in Wien.

Weitere Informationen rund um den Komponisten und die vielfältigen Aktivitäten in seiner Geburtsstadt gibt es unter www.bonn.de/@beethoven2020.

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