Der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) stellt heute seine neue Vierteljahresliste vor. 140 Juroren haben in 29 Kategorien die Neuveröffentlichungen auf dem Ton- und Bildtonträgermarkt aus dem dritten Quartal 2014 geprüft und 227 Titel für die Longlist nominiert. 28 Titel davon schafften es auf die Bestenliste, darunter zwei Hörspiele: Alfred Döblins „November 1918“ siegte in der Kategorie Hörbuch, eine philosophische Tierfabel von Martin Baltscheit in der Kategorie Kinder- und Jugendaufnahmen. Insgesamt wurden drei Musikfilme ausgezeichnet: die Aufzeichnung der aktuellen Glyndebourne-Produktion von Jean-Philippe Rameaus „Hippolyte et Aricie“, Peter Rosens Dokumentation über den von Geburt an blinden japanischen Pianisten Nobuyuki Tsujii sowie ein Film-Porträt des amerikanischen Jazzsaxophonisten Charles Lloyd. In der Kategorie Oper siegte Arnold Schönbergs „Moses und Aron“ mit Sylvain Cambreling und dem exzellenten SWR Symphonieorchester Baden-Baden und Freiburg, in der Kategorie Klassisches Lied der Bariton Christian Gerhaher mit seinem neuen Schubertalbum „Nachtviolen“, und in der Kategorie Historische Aufnahmen die Wiederveröffentlichung sämtlicher DG-Orchesteraufnahmen von Ferenc Fricsay. Die Jazz-Juroren entschieden sich für die Vokal-Kunst der Italienerin Anna Lauvergnac und den mediterranen Kammerjazz des Louis Sclavis Quartet, die Kammermusik-Jury für ein außergewöhnliches Mendelssohn-Projekt mit zehn herausragenden Nachwuchs-Quartettformationen und die Chormusik-Jury für Frieder Bernius, den Stuttgarter Kammerchor und Louis Spohr. Geglückte Experimente landeten diesmal auf der Bestenliste in den Kategorien Pop/Rock, Independent, Black Music und Folklore: der eigenständige Pop der US-Band Spoon, der verstörend minimalistische R&B der Britin FKA Twigs, die innovativen HipHop-Klangpuzzles von Shabazz Palaces und Dilated Peoples sowie der Flirt des Südtiroler Trios Ganes mit Jazz und Chanson.

Weitere Bestenlisten-Titel gehen an die Edition Magic Kamancheh, den Komponisten Toshio Hosokawa und das Arditti Quartet, an das Ensemble Die Grenzgänger, den Organisten Dominik Susteck, die bayerische Blues-Band Rad Gumbo, Redi Hasa & Maria Mazzotta, die Schweizer Klangforscher Andreas Schaerer & Lucas Niggli, das Vokalensemble Cinquecento, den Pianisten Michael Korstick, die Cellistin Alisa Weilerstein und, post mortem, an den Dirigenten Claudio Abbado.
Die komplette aktuelle Bestenliste mit den Begründungen der Jury ist online und als pdf-Dokument zu finden unter www.schallplattenkritik.de