Der Branchenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche SOMM betont im Rahmen der weltweit größten Musikmesse in Frankfurt die Wichtigkeit des aktiven Musizierens und fordert eine Rückbesinnung auf die Werte des klassischen Musikmachens in Schule und Gemeinschaft. Musizieren darf nicht zwischen Tür und Angel der föderalistischen Auseinandersetzung geraten und zum „to go Objekt“ degradiert werden. Musizieren ist fester Bestandteil der Gesellschaft und muss es auch in Zukunft bleiben.

Nach Meinung der Organisation muss Musik und Musizieren zurück ins Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt werden, da aktives Musizieren einen wesentlichen Einfluss auf Bildung und geistige Leistungsfähigkeit hat. Nicht nur im Leben junger Menschen spielt Musik nach wie vor eine außerordentlich große Rolle. Das ergaben auch die Ergebnisse einer aktuellen SOMM-Studie. Demnach sind musikverwandte Themen sehr beliebte Freizeitbeschäftigungen. So hören 87,4 Prozent regelmäßig Musik, 37,8 Prozent besuchen Konzerte und jeder Dritte Deutsche (35,9%) interessiert sich für Musikinstrumente.

Umso tragischer ist es deshalb, dass die derzeit vorherrschenden gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen den Zugang zum aktiven Muszieren erschweren. Pläne der Bundesregierung, privaten Schulmusik-unterricht mit einer Umsatzsteuer zu belegen, konnten Ende letzten Jahres abgewendet werden. Das Inkrafttreten hätte Schließungen zahlreicher privater Musikschulen zur Folge gehabt, die eine finanzielle Mehrbelastung nicht hätten tragen können. „Weiter ist zu kritisieren, dass die Angebote musikalischer Ausbildung in den allgemeinbildenden Schulen nicht (mehr) zum Curriculum gehören und somit vielen interessierten Schülern der professionell begleitete Erstkontakt zum Musikinstrument verwehrt bleibt“ resümiert Daniel Knöll, Geschäftsführer des Spitzenverbandes. „Verliert das aktive Musizieren an Kraft, Energie und Akzeptanz, ist dies ein unschätzbarer Verlust für das kulturelle Gut Deutschlands.“

Die zunehmende Streichung von Schulmusikunterricht kann nachhaltig weder durch projektbezogene Arbeitsgemeinschaften, durch Engagements der Branche und auch nicht durch verbraucherfinanzierte private Unterrichtseinheiten kompensiert werden. Um die daraus resultierenden verheerenden Folgen für Erziehung, Bildung und Wirtschaft abzuwenden, ist eine Veränderung und ein Umdenken innerhalb des föderativen Systems vonnöten.

Die MI-Branche sieht sich als mitverantwortlich für Bildung und engagiert sich durch die Förderung von mehreren Projekten, wie beispielsweise dem Europäischen SchulmusikPreis, SchoolJam und klasse.im.puls, nachhaltig für den Erhalt einer kulturellen Vielfalt innerhalb Deutschlands.

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