Der Senat von Berlin hat im Mai 2002 den Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur beauftragt, eine Expertenkommission einzusetzen, die u. a. überprüfen sollte, ob es Möglichkeiten gibt, durch künstlerische Kooperation die vorhandenen Ressourcen der drei künstlerischen Hochschulen Berlins und der Universität der Künste besser auszunutzen und das Fächerspektrum für eine stärkere Profilbildung gestrafft werden kann. Dies wird insbesondere im Bereich Jazz/Popularmusik deutlich, der durch internationale Einflüsse und Vernetzungen geprägt ist. Konkurrenz und Wettbewerb finden im wesentlichen überregional und international statt.
Der Empfehlung der Expertenkommission folgend wurde am 1. Juli 2005 das Jazz-Institut Berlin gegründet.
"Die Jazzabteilungen der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" und der Universität der Künste gründen das gemeinsame "Jazz Institut Berlin". Diese Bündelung und Fokussierung der Kapazitäten ist nötig, denn mit dem Standort Berlin wird ein immenses Potential verbunden, sei es wirtschaftlicher, politischer oder kultureller Natur. Teile der Kreativszene Londons und New Yorks bemühen sich um ein Standbein in der Hauptstadt, denn hier ist für jeden erfahrbar, dass die ethnische Vielfalt, die vorhandenen Brüche, die Allgegenwart von Politik und Geschichte und nicht zuletzt die geographische Lage Berlins im neuen Europa zu einem Klima des experimentellen Aufbruchs führt. Es ist zu spüren, dass man an dem spannenden Prozess des Heranwachsens einer kulturellen Metropole teilhaben und ihn sogar mitgestalten kann.
Auf diesem Nährboden wird von der Hochschule für Musik "Hanns Eisler“ und der Universität der Künste ein neuer Kristallisationspunkt geschaffen: Das Jazz Institut Berlin – JIB. Ein Ziel der Arbeit im JIB ist die Wegfindung zur eigenen künstlerischen Identität in Verbindung mit dem Berufsbild des professionellen Jazzmusikers. Jazz, verstanden als eine der künstlerischen Ausdrucksformen des 20. und 21. Jahrhunderts, hat in Zeiten des Aufbruchs stets eine tragende Funktion und bedeutet immer auch die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, Ausbruch aus der Tradition und Provokation – eng verbunden mit gesellschaftlicher Reflexion.
Effektive internationale Vernetzung soll den Studierenden neben essentiellen musikalischen Erfahrungen unterschiedlichster landestypischer Prägung vor allem auch langfristig wichtige Anknüpfungspunkte nach dem Verlassen des Institutes bieten. Netzbasierte Lern- und Wissensplattformen sowie die Förderung und Anwendung aktueller Technologien sind im JIB eine Selbstverständlichkeit. Dies wird nun an einem Ort möglich. Es ist geplant, dass das neue Haus neben diversen Unterrichts- und Überäumen einen eigenen Saal für Konzerte und Workshops, ein eigenes Tonstudio zum Experimentieren und nicht zuletzt ein eigenes Café haben wird. Das JIB möchte individuelle Freiräume schaffen, die einen regen Austausch an Ideen und Standpunkten ermöglichen."
Absätze
Quelle
http://www.hfmberlin.de