Mit den aktuell geltenden Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden öffentliche Kulturveranstaltungen wieder möglich gemacht. Die Bedingungen dafür sind schwierig, die Teilnehmerzahlen können weiter nur gering sein. Die einschlägigen Hygieneregeln einzuhalten, erfordert eine besondere Dramaturgie.

Dennoch: Die Chance die Kultur Berlins wieder öffentlich sichtbar zu machen, wollen wir nutzen. Und darum wollen wir handeln und deshalb unterbreiten drei Bezirksbürgermeister*innen (die Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Dagmar Pohle, die Bezirksbürgermeister von Pankow und Lichtenberg, Sören Benn und Michael Grunst) gemeinsam mit Kultursenator Klaus Lederer einen Vorschlag, für den sie in allen Bezirken werben:

  • Wir wollen die bezirklichen Frei- und Grünflächen, Straßen und Plätze und womöglich auch Sportaußenanlagen öffnen für eine einzigartige Open Air-Saison für Kunst, für Theater und Musik.
  • Wir sind offen für gute Ideen von Ensembles, Musiker*innen, darstellenden und bildenden Künstler*innen.
  • Wir werden schnell darüber entscheiden, was wo möglich ist.
  • Wir setzen uns dafür ein, dass alle Verantwortlichen, die einschlägigen gesetzlichen Regelungen für das öffentliche Straßenland, für Grünanlagen und Sportstätten großzügig handhaben und schnell entscheiden.
  • Wir sind dazu bereit und schaffen dafür jeweils eine Anlaufstelle zur Rettung der Kunst, die sich bis zum 30. September 2020 als Dienstleister für Kulturschaffende in unseren Bezirksämtern um eine möglichst unkomplizierte, unbürokratische und kurzfristige Bearbeitung von Anfragen für die Ermöglichung von Veranstaltungen bemühen wird.
  • Und wir werben bei den Berlinerinnen und Berlinern bei Umsetzung dieser Vorschläge um die sprichwörtliche Toleranz und um Solidarität mit den Kulturschaffenden.

Kultursenator Klaus Lederer: "Wir versuchen, Pandemieeindämmung und kulturelles Leben zu verbinden. Mit guten Schutzkonzepten probieren wir kleinteilige Formate aus. Ich freue mich sehr, dass die drei Bezirksbürgermeister*innen vorangehen.“

Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Dagmar Pohle: "Marzahn-Hellersdorf hat Platz für coole Angebote – vom Fensterkonzert über Straßentheater bis zu Kunst in den Gärten der Welt ist vieles möglich“  

Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Michael Grunst: "Das Theater an der Parkaue hat begonnen, weitere Angebote sollten folgen – von der Trabrennbahn bis zum Prerower Platz – ein Ort findet sich.“

Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn: "Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, auch zur Rettung der Kunst vor dem coronalen Tod. Licht, Luft und Sonne für die darstellenden Sparten ist ein Gebot der Stunde.“

Diese Initiative greift auch die Vorschläge des Rates der Künste auf, aus Erfahrungen mit der Coronakrise Ideen und Konzepte für die Zukunft der Stadt zu erproben.

Der Rat der Künste schlägt unter der Überschrift "Die Draußenstadt: Wir brauchen mehr Platz zum Ausprobieren!“ vor, in den nächsten Jahren in jedem Bezirk experimentelle Zukunftslabore einzurichten.

Gemeinsam mit Partnern aus Kunst und Kultur könnten die konzeptionellen Linien und Umsetzungsprozesse erarbeitet werden. Zur Erschließung der neuen Flächen und Räume ist die aktive Unterstützung von Land und Bezirken gefordert: Brachen, Plätze und leerstehende Gewerbeflächen sollen unkompliziert und kurzfristig an Initiativen und Projekte vergeben werden, die in herausfordernden Berliner Sozialräumen kreative Erlebnis- und Lernorte, Aktions- und Bewegungsräume für und mit Nachbarschaft einrichten.

In Zusammenarbeit mit Museen, Literatur- und Konzerthäusern, Tanzinitiativen, Opern und Theater, die eigene Impulse einbringen, können hier neue Trainings- und Veranstaltungsformen erprobt werden.

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