Die Pilotveranstaltung „Clubculture Reboot“ im Rahmen der von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa initiierten Aktion „Perspektive Kultur: Berliner Pilotprojekt Testing“ soll unter Begleitung von Wissenschaftler*innen der Charité aufzeigen, ob und wie Tanzveranstaltungen in Clubs auch unter pandemischen Bedingungen in Zukunft sicher möglich sein können.
Ausgangspunkt für dieses Pilotprojekt ist, dass Öffnungsschritte für Clubs nicht nachhaltig sein können, solange etwaige Öffnungsschritte ausschließlich an die Inzidenz gebunden sind. Die mangelnde Planbarkeit, die daraus resultiert, stellt für die Branche ein großes Problem dar und kann durch wissenschaftlich fundierte Modelle, die Tanzveranstaltungen auch unter pandemischen Bedingungen ermöglichen, gelöst werden.
Die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa startete bereits im März 2021 erfolgreich das Pilotprojekt Perspektive Kultur: Berliner Pilotprojekt Testing, das die Öffnung von Kultur- und Wirtschaftsveranstaltungen durch ein getestetes Publikum in Kombination mit Hygiene- und Schutzmaßnahmen auf Basis des Hygienerahmen-konzepts ermöglicht.
Die Infrastruktur für die PCR-Testungen wird durch den Diagnostik-/Laborbetreiber Think.Health Hygiene Solutions bereitgestellt, deren Geschäftsführer Dr. Florian Kainzinger bereits frühzeitig die Konzeption „Schrittweise Rückkehr von Zuschauern und Gästen: Ein integrierter Ansatz für Kultur und Sport“ als modulares Konzept für eine kontrollierte Wiederermöglichung von Veranstaltungen mit Publikum – auch unter Einschluss umfassender Teststrategien – initiiert und mitentwickelt hat.
Da während einer Clubnacht (anders als bei Veranstaltungen in Konzerthäusern oder Theatern) weder die Abstandsregeln zwischen Menschen noch die Maskenpflicht umsetzbar sind, ist die Generierung einer „temporären SARS-CoV-2-freien Kohorte“ für 48 Stunden der wichtigste Baustein der Pilotveranstaltung „Clubculture Reboot“. Um diese erfolgreich realisieren zu können, ist die Anwendung von hochsensitiven PCR-Coronatests, die im Gegensatz zu Antigentests eine höhere Sicherheit bei der Detektion von Corona-Infizierten selbst in der Frühphase einer Infektion bieten, die wichtigste Essenz.
Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa: „Nur sicher ist sicher! Ich appelliere an jede und jeden, sich impfen zu lassen – nur dann haben wir tatsächlich die höchste Schutzwirkung. Solange wir diesen Zustand noch nicht erreicht haben, sehe ich es auch als meine Aufgabe, Kulturerlebnisse so sicher wie nur möglich stattfinden zu lassen – im Interesse der Künstler*innen wie der Besucher*innen. Dies gilt auch für die Berliner Clubkultur, die nach 18 Monaten verantwortungsvollem Handeln Perspektiven genauso braucht, wie Bühnen und Museen. Die wissenschaftliche Begleitung durch die Charité gibt uns einen Rahmen, in dem wir ausloten können, was zukünftig gehen wird. Dafür bin ich dankbar.“
Pamela Schobeß, Vorstandsvorsitzende der Berliner Clubcommission: „Wir sind sehr froh, dass wir dieses Pilotprojekt durchführen können. Wir brauchen dringend einen Plan und eine Lösung, wie wir aus unserem eineinhalb Jahre andauernden Stillstand zurück ins Clubkulturleben finden – für die Community, für die Künstler*innen, die Mitarbeitenden und die vielen anderen Gewerke, die unmittelbar mit uns verbunden sind. Wir brauchen eine Perspektive und gleichzeitig eine Möglichkeit, sichere Veranstaltungen ohne Masken und Abstand zu ermöglichen. Wir freuen uns, dass wir mit der Charité eine entsprechend wissenschaftliche Begleitung haben und auch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa uns bei unserem Weg unterstützt. Sicherheit gewinnen wir über die PCR-Tests.“
Dr. Florian Kainzinger, Geschäftsführer von Think.Health Hygiene Solutions: „Öffnungsschritte in anderen Bundesländern haben bereits gezeigt, dass Antigentests nicht immer eine ausreichende Sicherheit zur Öffnung von Clubs bieten und Ausbrüche daraus resultieren können. Nach unserer Auffassung bietet nur die PCR-Diagnostik eine hinreichend große – wenn auch nie 100%ige – Sicherheit, um das Nachtleben wieder mit einer Perspektive zu versorgen. Wie das – auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten – gelingen kann, wollen wir mit diesem Piloten eruieren.“
Die Pilotveranstaltung lässt 2.000 Besucher*innen an einer Clubnacht in mehreren ausgesuchten Berliner Clubs teilnehmen, die alle über eine geeignete Lüftung verfügen. Die Besucher*innen können sich flexibel zwischen den am Pilotprojekt beteiligten Clubs bewegen. Um den Gesundheits- und Infektionsschutz für alle Beteiligten zu gewährleisten, wird eine einheitliche PCR-Teststrategie umgesetzt. Zudem erfolgt eine Nachverfolgung der Besucher*innen nach dem Ereignis per Fragebogen und einmaliger PCR-basierter Nachtestung nach dem Ereignis.
Für das Pilotprojekt wird nicht zwischen geimpften und/oder genesenen und nicht geimpften Personen unterschieden. Alle Besucher*innen müssen die vorgeschlagene Test-Strategie durchlaufen. Die Besucher*innen erhalten ihr digitales und personenkonkretes Eintrittsticket nur dann, wenn ein negatives PCR-Testergebnis vorliegt. Nur die im Rahmen dieses Pilotprojektes durchgeführten und medizinisch validierten SARS-CoV-2-PCR-Tests werden als Eingangsvoraussetzung zur Teilnahme akzeptiert, SARS-CoV-2-PCR-Tests von externen Anbietern werden nicht akzeptiert.
Die Karten zu der Clubnacht sind im Vorverkauf über einen Ticket-Webshop für 15 Euro buchbar zuzüglich 10 Euro „Kaution“, die beim Nachtest-Termin ausbezahlt werden. Der Erwerb eines Tickets ist nur möglich in Kombination mit der Einwilligung, an dem wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekt teilzunehmen.
Der Zugang zur Veranstaltung ist nur durch Vorlage von zwei Dokumenten in Kombination möglich:
- Personalisiertes Ticket, (welches ein im Rahmen des Pilotprojekts generiertes negatives SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis voraussetzt)
- Personalausweis mit Lichtbild
Das Pilot-Projekt wird von Freitag, 6. August 22.00 Uhr – Sonntag, 8. August 12.00 Uhr stattfinden.
Die teilnehmenden Clubs sind: Crack Bellmer, Festsaal Kreuzberg, Kitkat, Metropol, Salon zur Wilden Renate und SO36.