Aufgrund des steigenden Zuspruchs sowohl unter den Teilnehmern der jährlich stattfindenden Meisterkurse als auch den Besuchern der Abschlusskonzerte wird die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg seit August 2017 umfassend modernisiert und ausgebaut. Nach Plänen des Architekten Peter Haimerl aus München sollen für das Projekt verschiedene Umbaumaßnahmen realisiert werden. Haimerl hatte sich zuletzt mit der Gestaltung des Konzertsaals in Blaibach im Bayerischen Wald, für die er unter anderem eine Auszeichnung des Deutschen Architekturpreises 2015 erhielt, einen Namen gemacht. Für die Umsetzung der Baumaßnahmen wird mit einem voraussichtlichen Gesamtumfang von 3,2 Millionen Euro kalkuliert, entsprechende Förderanträge wurden bei der Oberfrankenstiftung und dem Bayerischen Kulturfond eingereicht. "Mit dem Projekt investieren wir über 3 Millionen Euro in die Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses“, sagt Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler. "Damit setzen wir ein Ausrufezeichen in der lebendigen und vielseitigen Kulturlandschaft Oberfrankens“.
Die Planungen sehen vor, lediglich das Erd- und das Kellergeschoss der Künstlervilla partiell umzustrukturieren und so an die geänderten Anforderungen anzupassen. Um das bestehende Gebäude und die umgebende Parkanlage so weit wie möglich unangetastet zu lassen, soll ein Anbau in Form eines Stollens unterirdisch in die Umgebung integriert werden. Als neuer Konzert- und Übungssaal wird dieser Platz für weitere 80 Besucher bieten. In der Villa selbst sollen vier neue Probenräume eingerichtet werden, damit in Zukunft auch zwei Meisterkurse parallel stattfinden können. Dafür soll das Gebäude um mehrere Zentimeter abgesenkt werden. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird zudem ein Aufzug installiert, der künftig einen barrierefreien Zugang in sämtliche Bereiche des Gebäudes ermöglicht.
Mehrmals im Jahr wird Haus Marteau in Lichtenberg zum Begegnungsort für junge Musiker aus aller Welt: Zahlreiche Studenten und Absolventen von Musikhochschulen aus dem In- und Ausland melden sich dann für einen der rund 30 Meisterkurse in der ehemaligen Künstlervilla des zu seinen Lebzeiten schon weltberühmten Geigers Henri Marteau an. Als Dozenten können regelmäßig namhafte Instrumentalisten mit internationalem Bekanntheitsgrad gewonnen werden. Die Villa inmitten einer ruhigen Parkanlage bietet den Nachwuchstalenten ideale Studienbedingungen. In einzigartiger Atmosphäre können sie hier intensiv und konzentriert üben. Kostproben ihres Könnens geben die Musiker im Anschluss an die Meisterkurse in öffentlich stattfindenden Konzerten. Als Konzertsaal werden bislang unter ungünstigen Sichtverhältnissen das frühere Speisezimmer und die angrenzende Bibliothek verwendet