Mit einem Festkonzert hat Deutschland den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens gefeiert. Das Konzert, das als Abschluss des Jubiläumsjahres geplant war, läutete nun seine Verlängerung ein. Wegen der vielen pandemiebedingten Ausfälle wird das Veranstaltungsprogramm bis September 2021 fortgesetzt.
Dass in diesem Jahr so vieles anders realisiert werden muss als geplant, machte auch das Festkonzert zum 250. Geburtstag Beethovens deutlich. Anlass der Aufführung am 17. Dezember war der Tauftag des Komponisten, der anders als sein Geburtstag amtlich verbrieft ist.
Als fulminanter Abschluss des Jubiläumsjahrs vorgesehen, musste das Konzert pandemiebedingt ohne Publikum stattfinden. Allerdings wurde es weltweit live im Fernsehen, Hörfunk und online übertragen. Gleichzeitig startete mit ihm der zweite Teil des Jubiläumsprogramms zum 250. Geburtstag Beethovens.
Jubiläumskonzert am 17. Dezember 2020
Auf dem Programm standen Beethovens 5. Sinfonie in c-Moll op. 67 und sein 3. Klavierkonzert in c-Moll op. 37. Es spielten das West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim. Solist war ebenfalls Daniel Barenboim. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Schirmherr des Beethoven-Jubiläums, hielt eine Festrede.
Weitere Informationen zum Festkonzert finden Sie hier.
BTHVN2020 geht in die zweite Runde
Vor einem Jahr war das Jubiläumsjahr BTHVN2020 gestartet – finanziert von Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Bundesstadt Bonn. Unter dem Motto "Beethoven neu entdecken“ hatte das Organisationsteam – die eigens dafür gegründete Beethoven Jubiläums GmbH – ein umfangreiches künstlerisches und interdisziplinäres Programm aufgestellt.
Da aufgrund der Corona-Pandemie nur ein Teil der geplanten rund 300 Projekte stattfinden konnte, wird das Jubiläumsjahr über den Dezember 2020 hinaus um weitere 250 Tage verlängert. Damit soll Künstlerinnen und Künstlern, die besonders unter den pandemiebedingten Einschränkungen zu leiden hatten, eine Möglichkeit gegeben werden, ihre zunächst abgesagten Konzerte und Projekte doch noch zu realisieren.
Ausblick auf 2021
Noch rund 100 weitere Projekte sind für 2021 angekündigt. Zu den Höhepunkten gehören zum Beispiel die von Mai bis September laufende Ausstellung "Sounds and Silence“ im Kunstmuseum Bonn, Helmut Oehrings TanzMusikDrama "BEETHOVEN?“ für die gehörlose Tänzerin, Gebärdensolistin, Vokalistin Kassandra Wedel im Mai und die für den Herbst anvisierte Uraufführung der mit KI vollendeten 10. Sinfonie durch das Beethoven Orchester Bonn.
Das krönende Finale der Jubiläumsfeierlichkeiten bildet das Beethovenfest Bonn, das vom 20. August bis zum 10. September 2021 stattfinden wird.
EU-Ratspräsidentschaft im Zeichen Beethovens
Auch das Kulturprogramm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 widmete sich dem berühmten Komponisten der Europa-Hymne. Denn Beethoven sei "einer der wichtigsten Botschafter europäischer Kultur“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters.
Das Centre für Fine Arts (BOZAR) in Brüssel nahm das Jubiläum zum Anlass für die Ausstellung "HOTEL BEETHOVEN“, die Beethovens Werk auf seine Bedeutung im 21. Jahrhundert befragte. Sie wurde pandemiebedingt bis zum 14. Februar 2021 verlängert.
Ebenfalls in diesem Rahmen findet als musikalischer Abschluss der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ein Beethoven-Konzert mit Daniel Barenboim statt. Ursprünglich für den 18. Dezember 2020 geplant, wird es nun auf Ende Januar/Anfang Februar 2021 verschoben.
Weitere Informationen zum Jubiläumsjahr finden Sie auf der Webseite der Beethoven Jubiläums GmbH BTHVN2020.