Das Beethoven-Haus Bonn konnte seine Sammlung um einen wichtigen Mosaikstein ergänzen: Bei einer Auktion erhielt es den Zuschlag für den eigenhändigen Titelblatt-Entwurf Ludwig van Beethovens zu seinem letzten großen Klavierwerk, den Diabelli-Variationen op. 120. " Es kam nun zusammen, was zusammengehört“, freut sich Kustos Michael Ladenburger über die Neuerwerbung.
Die Sammlung des Beethoven-Hauses gilt als eine der bedeutendsten Beethoven-Sammlungen der Welt. Seit 2009 beherbergt sie die Originalhandschrift des Werkes, eine der faszinierendsten Beethoven-Handschriften überhaupt. Sie konnte damals durch eine beispiellosen Spendenaktion erworben werden, an der sich neben öffentlichen Förderern und Sponsoren mehr als 3.000 private Spender beteiligten. Bereits 1987 war ein dazu gehöriges Einlegeblatt erworben worden - in der Hoffnung, es mit dem Hauptkorpus irgendwann vereinigen zu können. Nun wurde der Handschrift der Diabelli-Variationen der Schlussstein hinzugefügt, die durch die erneute großzügige finanzielle Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ermöglicht wurde. Zudem haben die Kulturstiftung der Länder, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, die Gielen-Leyendecker-Stiftung und eine private Spende den Ankauf finanziell unterstützt.
Die Sammlung des Beethoven-Hauses wurde bereits weitestgehend digitalisiert und ist im Digitalen Archiv online für jedermann weltweit zugänglich. Auch das neuerworbene Blatt soll zeitnah im Digitalen Archiv eingestellt werden. "Uns liegt daran, Beethovens Erbe nicht nur zu bewahren. Wir machen es - auch mithilfe der neuen Technik - für alle Menschen zugänglich und geben so Impulse zur zeitgemäßen Auseinandersetzung mit Beethovens Leben und Werk“, so Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses.