Nahe dem 247. Tauftag von Ludwig van Beethoven fand in der Bundeskunsthalle in Bonn ein Benefizkonzert anlässlich der Verleihung des Beethovenpreises an den Kölner Musiker Wolfgang Niedecken statt. Der von Torsten Schreiber und Andreas Loesch initiierte Internationale Beethovenpreis für Men­schenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion wurde zum dritten Mal vergeben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preistrophäe "Evolute“ in Alabaster gestaltete zum dritten Mal der Künstler Dirk Wilhelm.

Auftretende Künstler waren die Klavierlegende Martha Argerich mit ihrer Tochter Annie Dutoit, die venezolanische Pianistin Gabriela Montero, der iranische Musiker Shahin Najafi, die Pianistinnen Luisa Imorde, Susanne Kessel und Myriam Farid, der 1. Beethovenpreisträger Aeham Ahmad, Pianist aus den Trümmern in Yarmouk, der konglesiche Sänger Alfonso Anthony sowie die Pianisten Kai Schumacher und Stefan Zind. Fast alle musikalischen Beträge und auch die Gesprächsbeiträge von den politisch engagierten Pianisten Naré Karoyan und Victor Moser kreisten um die Themen Schmerz, Krieg, Widerstand und Überwindung von existentiellen Situationen.

Auch Wolfgang Niedecken berichtete davon, wie seine Einstellung zum Leben sich durch die Aktion "Arsch huh, Zäng ussenander" (Kölsch für Arsch hoch, Zähne auseinander) gegen ausländerfeindliche Übergriffe 1992 und das Projekt "Rebound“, Hilfe für die Kindersoldaten in Uganda geändert habe. Er möchte mit seiner Musik und seinem Engagement die innere "Verhärtung“ von uns Menschen lösen. Das Preisgeld geht nach Afrika in das Projekt "Rebound“.

Zum Abschluß dieses beeindruckendes Abends spielte Luisa Imorde den 2. Satz "Cantabile“ aus der "Pathétique“, die der ertaubende Beethoven so charakterisierte: "Ich will meinem Schicksale trotzen….. und dann diese menschenfreundliche Träumerei…."