Für Bayerns Kunstminister Bernd Sibler hat die heutige Expertenanhörung im Landtag zu Perspektiven für Kunst und Kultur im kommenden Herbst und Winter die Zielrichtung seiner Vorbereitungen für die anstehenden Monate erneut bestätigt. Die genannten Herausforderungen seien ihm aufgrund seiner zahlreichen Gespräche mit der Szene selbstverständlich bekannt. „Statt Angst und Schwarzmalerei sind Hoffnung und Zuversicht Maßstab unseres Handelns im Kunstministerium“, so Sibler. „Mir war und ist bewusst, dass sich unsere Kunst- und Kulturschaffenden auch in der kommenden Zeit in einer schwierigen Lage befinden werden. Daher haben wir Vorbereitungen getroffen: Auch in Zusammenarbeit mit dem Bund bieten wir bis zum Ende des Jahres ein echtes Sicherheitspaket für Künstlerinnen und Künstler und für Kulturveranstalterinnen und -veranstalter an. Mit der Verlängerung des Soloselbstständigenprogramms bis Ende 2021 wollen wir Kunstschaffenden finanzielle Sicherheit bieten. Zusammen mit der Verlängerung des Spielstätten- und Veranstalterprogramms und des Hilfsprogramms für die Laienmusik sowie dem Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen stabilisieren wir die kulturelle Veranstaltungsszene“, fasst Sibler die Unterstützungsangebote zusammen. Zudem wurde ein Stipendienprogramm für künstlerische Nachwuchstalente in der Anfangsphase ihrer professionellen Laufbahn mit 5.000 Stipendien zu jeweils 5.000 Euro gestartet, um auch diese Gruppe zu unterstützen.
Planungen für weitere Öffnungsschritte
Sibler weist zudem darauf hin, dass die Bayerische Staatregierung in den vergangenen Monaten konsequente Öffnungsschritte gegangen sei. So waren die bayerischen Theater-, Oper- und Konzerthäuser Anfang Mai mit die ersten in Deutschland, die wieder ihre Bühnen bespielen konnten. Zuletzt konnten kulturelle Veranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 1.500 Zuschauerinnen und Zuschauern ermöglicht werden. Mit Blick auf die gestrigen Beratungen auf Bundesebene hinsichtlich großer kultureller Veranstaltungen betont er: „Selbstverständlich haben wir weitere Öffnungsszenarien im Blick und planen, wie es weitergeht – auch vor dem Hintergrund des Impffortschritts und mit den Erfahrungen der bisherigen Öffnungsschritte.“ Sibler ist sich bewusst, dass Planungssicherheit in diesen schwierigen Zeiten umso mehr gewünscht, aber aufgrund der Unberechenbarkeit der pandemischen Entwicklungen nicht immer vollständig gegeben werden könne: „Fest steht: möglichst viel Planungssicherheit und eine Unterstützung der Kultur in dieser besonderen Situation sind mir ein großes Anliegen. Denn Kunst und Kultur mit ihren Gestaltern und Machern sind essentiell für unsere Gesellschaft, wir brauchen sie.“