Bayerns Kunstminister Bernd Sibler machte heute (6. Mai 2020) im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag deutlich, dass die Staatsregierung bereits intensiv an einem abgewogenen Konzept für eine Lockerung für kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen arbeite – zusätzlich zu den bereits erfolgten Wiederöffnungen u.a. von Bibliotheken und Archiven, Museen und Ausstellungshäusern jeweils unter strengen Auflagen zum Infektionsschutz. "Nun ist es Zeit für einen Neustart für Kunst und Kultur unter den veränderten, derzeitigen Bedingungen. Wir sollten abgewogen und unter Berücksichtigung des immunologischen Geschehens nächste Schritte gehen. Kreative Lösungen sind gefragt. Wir entwickeln derzeit in Abstimmung mit den anderen Ländern und in Rückkoppelung mit den Kultureinrichtungen ein abgewogenes Konzept, um ein weiteres Anfahren des Kulturlebens zu ermöglichen.“ Grundlage seien dabei auch die Vorschläge und Überlegungen, die in den vergangenen Wochen an Minister Sibler und das Kunstministerium herangetragen worden seien. Gleichzeitig erarbeitet die Kulturministerkonferenz, deren Vorsitz Bernd Sibler derzeit innehat, ein deutschlandweites Konzept.
Sibler machte aber auch deutlich, dass eine Rückkehr zum Zustand von vor der Corona-Pandemie ein langer Weg sei. Mit weiteren Lockerungen im kulturellen Bereich, begleitet von den entsprechenden Maßnahmen zum Infektionsschutz der Bevölkerung, sei aber zeitnah zu rechnen.
Verschiedene Nothilfeprogramme
Kunstminister Sibler betonte, dass der Freistaat Bayern der Kultur- und Kreativwirtschaft über verschiedene Hilfsprogramme und Regelungen massiv unter die Arme greife. Allein für soloselbständige Künstlerinnen und Künstler habe man beispielsweise ein Nothilfeprogramm mit einem Volumen von 90 Millionen Euro vorgesehen. An der Umsetzung, insbesondere einer reibungslosen Online-Antragsstellung, wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Weitere Maßnahmen seien in der Diskussion, so Sibler. "Wir wollen unsere kulturelle Vielfalt sichern, das sind wir unserem Kulturstaat schuldig. Das kulturelle Leben in Bayern muss trotz Corona eine gute Perspektive haben.“