Das Bayerische Wissenschaftsministerium stellt im Kampf gegen Corona 113.400 Euro für das Forschungsprojekt STACADO (STudie zur Ausbruchsvermeidung von CoronA bei den Domspatzen (STACADO): Proof of Concept Untersuchung für eine intelligente SARS-CoV-2 Teststrategie an Bayerischen Schulen) zur Verfügung. Das gab Wissenschaftsminister Bernd Sibler heute in München bekannt. Der Freistaat übernimmt damit die volle Finanzierung des Forschungsprojekts der Kinderuniversitätsklinik Ostbayern (KUNO) unter der Federführung von Prof. Dr. Kabesch, Ärztlicher Direktor der KUNO Klinik St. Hedwig der Barmherzigen Brüder Regensburg und der Universität Regensburg. Wissenschaftsminister Bernd Sibler erklärte: "Diese Studie kann dazu beitragen, praktikable Strategien für eine sichere, effiziente und sinnvolle Testung von Schülerinnen und Schülern auf das Coronavirus zu entwickeln. Ziel ist, den Schulbetrieb künftig so gut es geht zu ermöglichen und großflächige Schulschließungen aufgrund von Corona-Infektionen zu vermeiden. Das kann uns gelingen, wenn wir Ausbrüche möglichst frühzeitig erkennen. Dafür brauchen wir die grundlegende Forschungsarbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. STACADO kann Modell stehen für zahlreiche andere Musikgymnasien.“
Im Rahmen der Studie werden Schüler im Alter von 10 bis 21 Jahren 16 Wochen lang regelmäßig auf das Coronavirus getestet. Dies erfolgt mittels eines Rachenabstrichs, den die Schüler selbst vornehmen können. Die Ergebnisse erhalten die Schüler über eine spezielle, datensichere Software. Auch die Schulleitung wird anonym über die Testergebnisse informiert, um den Schul- und Chorbetrieb entsprechend zulassen zu können. Tritt ein Corona-Fall auf, kann umgehend der Quarantäneplan der Schule aktiviert werden. Die Studienteilnahme erfolgt freiwillig und nur mit Zustimmung der Schüler und deren Erziehungsberechtigten.
Kindgerechtes Testen
"Die Regensburger Domspatzen spielen als Chor in der Champions League und sind in der eigenen Schule mit angeschlossenem Internat und täglichen Chorproben in dieser Pandemie besonders exponiert. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und es ist großartig, wie alle gemeinsam, von der Schule bis zu den beteiligten Ministerien zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden“, sagte Professor Michael Kabesch, der wissenschaftliche Leiter dieser Studie. Durch die Studie erhoffe man sich wichtige Aussagen darüber, wie durch intelligentes Testen an Schulen oder Kultureinrichtungen eine Corona-Infektion frühzeitig erkannt und ein Ausbruchsgeschehen verhindert werden kann. Dafür wird künstliche Intelligenz mit kindergerechtem Testen, neuen Testmethoden und moderner Kommunikation verknüpft. Man könne das Risiko durch das Zusammenspiel von Hygiene- und Schutzmaßnahmen und regelmäßiger kluger Testung um ein Vielfaches minimieren. "Die Domspatzen haben nach meinem Dafürhalten bereits ein exzellentes Konzept entwickelt, um die Sicherheit ihrer Schüler zu gewährleisten und gleichzeitig den Chorgesang zu ermöglichen. In Kombination mit intelligenter Testung ist das top“, sagte Professor Kabesch.
Auch Domkapellmeister Christian Heiß freut sich: "Gemeinsam mit unserer Partnerklinik können wir nun durch intelligentes und regelmäßiges Testen noch ein Stück mehr Sicherheit für die Gesundheit unserer Sänger bieten.“. Möglicherweise ergeben sich dadurch auch neue Möglichkeiten, wieder mit unseren Chören aufzutreten. "Für uns geht es auch darum, sobald wie möglich wieder in einer sinnvollen Chorformation bei den Domgottesdiensten und auf der Konzertbühne singen zu können.“ Er danke dem Minister und seinem Ministerium für die Unterstützung und das große Interesse an der Studie. Dass das Ministerium diese wegweisende Studie in vollem Umfang unterstützt, zeige, dass sich Bayern um seine Schüler kümmert, so Heiß.