Bei der Delegiertenversammlung des Bayerischen Musikrates (BMR) in Fürth legte das Präsidium der größten Kulturorganisation Bayerns eine erfolgreiche Jahresbilanz vor. So führten zahlreiche Verhandlungen im Bayerischen Landtag und im Wissenschaftsministerium zu dem Ergebnis, dass trotz der angespannten öffentlichen Haushaltslage die Zuschüsse für die Sing- und Musikschulen erhöht und für die nichtstaatlichen Orchester aufrechterhalten wurden. Auch begrüßte BMR-Präsident Wilfried Anton die Förderung der Laien- und Volksmusik durch den Freistaat Bayern mit rd. 3,2 Mio. im laufenden Haushaltsjahr. „Damit unterstreicht der Staat die gesellschaftspolitische Bedeutung der zahlreichen Musik- und Chorverbände in Bayern“, sagte der Präsident. Zugleich sei auch für den professionellen Musikbereich eine gut entwickelte Infrastruktur im Laienmusizieren unverzichtbar.
Weiterer BMR-Arbeitsschwerpunkt war die Bildungspolitik, die auch künftig eine wichtige Rolle für die Musikverbände spielen wird. So verabschiedete die Delegiertenversammlung unter dem Motto „Bündnis für den Musikunterricht“ einen Forderungskatalog, der u. a. das Schulfach Musik als 2-stündigen vorrückungsrelevanten Pflichtunterricht an allen Schularten, Kooperationen an der Nahtstelle von Kindergarten und Grundschule innerhalb der musischen Erziehung, Musik als Pflichtfach in der Ausbildung für Erzieher/innen in Kindertages-stätten, eine praxisorientierte Verstärkung der Lehreraus- und –fortbildung, Kooperationen zwischen allgemein bildenden Schulen, Musikschulen, Privatmusikerziehern und Musikverbänden für die Ganztagesbetreuung, angemessen ausgestattete Räume für den Musikunter-richt (wie sie z. B. für Sport oder Naturwissenschaften längst selbstverständlich sind) und eine Landesstelle für Musik und kulturelle Bildung als Pedant zur Landesstelle für den Schulsport umfasst. Um im Zuge der verkürzten gymnasialen Schulzeit einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Nachmittagsunterricht zu Lasten der jugendgemäßen Freizeitangebote (Musikschule, Musikverein, Sportverein, kirchliche Aktivitäten usw.) zu vermeiden, empfahl der BMR, den Stundenplan so konzipieren, dass Nachmittagsunterricht geblockt und durch 7 Vormittagsstunden zwischen 7:30 Uhr und 13:15 Uhr weitestgehend vermieden werden kann. Der BMR hat schulpolitisch überdies bewirkt, dass das Schulfach Musik in den neuen Gymnasial-Stundentafeln nicht geschwächt, sondern durch die Abschaffung der Wahlpflicht zwischen Kunst und Musik in der 10. Klasse sogar gestärkt aus dem Reformprozess hervorgegangen ist.
Im Rahmen der BMR-eigenen Projekte konnten sich insgesamt 8 Absolventen der Bayerischen Singakademie für das Studium an einer Musikausbildungsstätte qualifizieren. Außerdem war eine erfolgreiche Teilnahme bayerischer Laienorchester beim Deutschen Orchesterwettbewerb Osnabrück zu verzeichnen, an dem fünf Preisträger mit dem Prädikat „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“ haben. Richtungsweisende Ergebnisse für die Aus- und Fortbildung für Erzieher/innen an Kindertagesstätten sind infolge der Jahresarbeitstagung 2003 dahingehend erzielt worden, dass die musikbezogenen Inhalte im neuen Bildungs- und Erziehungsplan Bayern verstärkt worden sind.
BMR-Präsident Wilfried Anton dankte den Entscheidungsträgern im Landtag, in den Ministerien und auf den kommunalen Ebenen für deren Aufgeschlossenheit gegenüber den kultur-politischen Anliegen des Bayerischen Musikrates und den zahlreichen ehrenamtlich tätigen Vertretern der Musikinstitutionen und -verbände im BMR für ihr nachhaltiges Engagement.
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