Vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Diskussion über Gehaltserhöhungen für Orchestermusiker/innen hat der Bayerische Musikrat (BMR) die grundsätzliche Existenzsicherung der Kulturorchester im Freistaat Bayern gefordert. In einem Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk wies der BMR auf die Jahr für Jahr neu sich stellende Existenzbedrohung insbesondere der nichtstaatlichen Kulturorchester hin.

Wie BMR-Generalsekretär Dr. Jörg Riedlbauer erläuterte, liegt schon jetzt die Finanzausstattung dieser Orchester an der untersten Grenze, obwohl diese übertariflich ausgelastet sind und weit über dem Durchschnitt liegende Eigeneinspielergebnisse bis zu 47 % ausweisen. Um ihren Fortbestand zu sichern, verzichten ihre Musiker/innen bereits schon jetzt auf tarifgemäß zustehende Entlohnung, wie z. B. ein 13. Monatsgehalt. Auf der anderen Seite führen Deckellohn und Mittelkürzungen durch die öffentliche Hand zu existenzbedrohenden Fehlbeträgen, die von den Orchestern selbst nicht mehr ausgeglichen werden können.

„Die nichtstaatlichen Kulturorchester im Freistaat Bayern leisten über ihre Dienste in der Oper oder im Konzertsaal hinaus unverzichtbare Basisarbeit, indem sie beispielsweise in Schulen, Kirchen oder sozialen Einrichtungen musizieren und sich mit zahlreichen Projekten in der musikalischen Jugendbildung engagieren“, sagte der Generalsekretär. „Um diese kulturelle und pädagogische Breitenarbeit weiterhin fortsetzen zu können, benötigen die Orchester höhere Zuschüsse durch die öffentliche Hand. Andernfalls würde ein kultureller Flurschaden entstehen, der massive Auswirkungen nicht nur auf das Musikangebot in den Regionen, sondern auch auf die musikalische Bildung unserer Kinder und Jugendlichen hätte“, so Riedlbauer.