Die Mitgliedsverbände im Bayerischen Musikrat registrieren enttäuscht und mit großem Bedauern die Entscheidung der politischen Spitzen in Stadt und Staat gegen den angekündigten neuen Konzertsaal für München.

Die ungeklärten Aspekte zu Standort und Finanzierung eines neuen Konzertsaales in München in der Vergangenheit waren Legion. Einigkeit bestand allein in der Entschlossenheit, einen neuen Konzertsaal für München zu wollen. Nicht nur Stadt und Staat behinderten sich gegenseitig. Denkmalpfleger, Naturschützer, Stadtplaner – die Widerständler gegen unterschiedliche Standortvorschläge sind ungezählt. Dabei sind sich nicht nur die Musikfachleute einig: Ein neugebauter Konzertsaal würde sich als herausragender Ort für musikalische Praxis und musikalische Begegnung in München erweisen, zum besonderen Anziehungspunkt für eine führende Musikstadt werden, wie es München in den letzten Jahrzehnten geworden ist. Internationale Strahlkraft braucht den neuen Akzent.

Für die Musikverbände ist und bleibt es mit dem jetzigen Vorschlag ungeklärt, ob der Umbau der Philharmonie am Gasteig und die bessere Nutzung des Herkulessaales ein vergleichbares Ergebnis erzielen lassen.

Trotzdem gilt: die neue Kooperation zwischen Freistaat Bayern und Stadt München bedeutet, dass nun beide Seiten gemeinsam Verantwortung für den Ausbau für die in Zukunft volle Leistungsfähigkeit beider Säle übernehmen. Es wird darauf ankommen, dass diese Minimallösung schnell umgesetzt wird und für die Bauzeit jetzt eine Übergangslösung gefunden wird, die den Konzertbetrieb in München nicht nachhaltig beeinträchtigt.