Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat heute (3. Juli 2019) die künftige Intendantin der Ruhrtriennale vorgestellt. Die Schweizer Theaterregisseurin und Musikerin Barbara Frey übernimmt ab November 2020 für drei Jahre (Spielzeiten 2021-2023) die künstlerische Leitung des größten Kulturfestivals in Nordrhein-Westfalen. In seiner heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH unter dem Vorsitz von Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen die neue Intendantin ernannt.

"Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, Barbara Frey als zukünftige Intendantin der Ruhrtriennale zu gewinnen. Sie hat die vergangenen zehn Jahre mit großem Erfolg die Geschicke des Schauspielhauses Zürich gelenkt und ist eine sehr anerkannte Theatermacherin im deutschsprachigen Raum und in Europa. In Zürich hat sie gezeigt, dass sie für ein offenes, neugieriges und lebendiges Theater auf höchstem Niveau steht. Ich bin sehr gespannt auf das künstlerische Programm unter ihrer Leitung und die Produktionen, mit denen sie die besonderen Industriestätten des Ruhrgebiets bespielen wird“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

"Ich freue mich sehr über meine Berufung als Intendantin der Ruhrtriennale ab 2021. Die Spielorte der Ruhrtriennale sind historisch gesehen unvergleichlich. Sie erzählen von vergangener Zukunft. Wir werden danach forschen, was die Umwidmung der Räume bedeutet: Aus stillgelegten Stahlwerken und Zechen entstehen immer wieder neue Denkorte der Kultur. Dies ist einzigartig, eine große Herausforderung und eine schöne Vision für die intensive Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kunstformen und anderen kulturellen Zusammenhängen. Die Kulturschaffenden in Nordrhein-Westfalen sind, ebenso wie das dortige Publikum, zu Recht bekannt für ihre Offenheit, Neugierde und Zugewandtheit zu allen erdenklichen Formen künstlerischer Energien“, sagte Barbara Frey.

Zur Person

Barbara Frey (*1963 in Basel) studierte in Zürich Germanistik und Philosophie und spielte als Schlagzeugerin in verschiedenen Schweizer Bands. Ihre Karriere am Theater begann 1988 als Musikerin und Regieassistentin am Theater Basel unter der damaligen Leitung von Frank Baumbauer. Seit 1992 arbeitet Barbara Frey als Regisseurin, anfangs in der freien Szene sowie am Theater Neumarkt in Zürich, am Nationaltheater Mannheim und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Von 1999 bis 2001 war sie Hausregisseurin an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005 bis 2008 in gleicher Funktion am Deutschen Theater Berlin. Wiederholt inszenierte sie etwa am Theater Basel, am Bayerischen Staatsschauspiel in München und bei den Salzburger Festspielen.

Zuletzt, seit der Spielzeit 2009/10 und noch bis zum Ende der Spielzeit 2018/19, war Barbara Frey Intendantin des Schauspielhauses Zürich. Zu Beginn ihrer Intendanz inszenierte sie etwa Schillers "Maria Stuart“ und Shakespeares "Was ihr wollt“. Ihre jüngste, im Mai in Zürich aufgeführte Produktion "Die Toten“ nach einer Erzählung von James Joyce war von großem Erfolg gekrönt.

Unter Barbara Freys künstlerischer Leitung wurde das Schauspielhaus Zürich mehrere Male zum renommierten Berliner Theatertreffen eingeladen. Darüber hinaus wurden Inszenierungen im Rahmen des Festivals "Radikal jung!“, während der Mülheimer Theatertage, auf dem Schweizer Theatertreffen und beim Prager Theaterfestival Deutscher Sprache gezeigt. Internationale Gastspiele führten das Schauspielhaus Zürich in die Theatermetropolen des deutschsprachigen Raums sowie u.a. nach Spanien, die Niederlande, Portugal, Russland, China und Taiwan. Während ihrer Zürcher Jahre inszenierte Barbara Frey an der Semperoper Dresden sowie immer wieder am Burgtheater Wien. 2016 erhielt sie im Rahmen des Dritten Schweizer Theatertreffens in Genf den renommierten Schweizer Theaterpreis.

Ruhrtriennale 2019

Die diesjährige Spielzeit der Ruhrtriennale findet vom 21. August bis 29. September 2019 statt. Unter der derzeitigen Intendantin Stefanie Carp sind rund 150 Veranstaltungen vorbereitet, darunter Musiktheater, Schauspielproduktionen sowie Konzerte. Zudem sind vier Installationen bei freiem Eintritt zu besuchen. Unter den insgesamt 36 Produktionen sind 14 Ur- und Erstaufführungen. Mehr als 840 Künstlerinnen und Künstler aus 35 Ländern werden bei der Ruhrtriennale in 13 unterschiedlichen Spielstätten in Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck auftreten.

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