Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, und die Staatssekretärin im Ministerium für Finanzen, Gisela Splett, haben sich am Freitag, 16. März, zur Sanierung des Stuttgarter Opernhauses als gemeinsame Jahrhundertaufgabe bekannt.
Bei einem Termin im Malsaal der Oper erklärte Oberbürgermeister Fritz Kuhn: "Kultur macht halt den Unterschied. Sie hat eine immense gesellschaftliche Auswirkung und ist der Stolz der Stuttgarter Bürgerschaft. Der Ruf der Kulturhauptstadt Stuttgart geht weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Wir dürfen uns aber darauf nicht ausruhen, wir müssen auch unsere Zukunft absichern. Deshalb muss die Stuttgarter Oper so schnell wie möglich saniert werden.
"Er sei froh, dass das Land die Sanierung mittragen werde. "Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam das Versprechen abgeben, die Oper- und Ballettspielstätte so aufzustellen, dass sie die nächsten 50 Jahre gut untergebracht ist. Wir wollen die Oper funktionsfähiger, zukunftsfähiger und stärker machen. Denn Kultur ist nicht nur wichtig für die Gesellschaft, sondern auch für das Ansehen einer Stadt und eines Landes." Noch im Mai dieses Jahres werde man deshalb an die Interimsspielstätte im ehemaligen Paketpostamt "einen Knopf dranmachen", so der OB.
Das im Jahr 1912 vom Architekten Max Littmann errichtete denkmalgeschützte Opernhaus soll in den nächsten Jahren umfassend saniert werden. Derzeit ist der Betrieb für Oper und Ballett durch die Mängel deutlich eingeschränkt. Durch eine umfassende Sanierung, Modernisierung und Erweiterung sollen die Bühnensituation, aber auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Aufenthaltsqualität für das Publikum deutlich verbessert werden.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte: "Baden-Württemberg ist nicht nur ein überragender Industriestandort, sondern auch ein großartiges Kulturland, Stuttgarter Oper und Ballett genießen Weltruf - und den gilt es nicht nur zu bewahren, sondern kraftvoll weiter auszubauen. Die Sanierung der Oper ist das zentrale Bekenntnis dazu."
Die Staatstheater Stuttgart, zu denen die drei Sparten Oper Stuttgart, Stuttgarter Ballett und Schauspiel Stuttgart gehören, gelten als das größte Drei-Sparten-Haus Deutschlands. Die Oper Stuttgart wurde bereits mehrfach zum "Opernhaus des Jahres" gewählt. Der Staatsopernchor zählt zu den besten Chören Europas und wurde mehrfach mit dem Titel "Opernchor des Jahres" ausgezeichnet.
Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, erklärte: "Wir haben uns etwas Großes vorgenommen, und das ist auch notwendig. Es ist an der Zeit, sich der historischen Verantwortung zu stellen. Alle internationalen modernen Kulturbauten ist gemein, dass sie Raum für Begegnungen bieten, auch jenseits der eigentlichen Kernaufgabe eines Opernhauses. Die 'Burg Oper' muss ein offenes Haus werden, das auch abseits der Aufführungen neugierig macht."
Opernhaus soll ab 2023/2024 generalsaniert werden
Die Sanierung der Oper beginnt nach dem Umzug der Oper an den Interimsstandort. Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater hat in seiner Sitzung Ende November 2017, empfohlen, das ehemalige Paketpostamt in der Ehmannstraße vertieft als Standort für die Interimsspielstätte zu prüfen. Der endgültige Beschluss über das Interim soll in der nächsten Sitzung im Mai gefasst werden. Danach könnte das Paketpostamt ab 2021/2022 zum Oper-Interim umgebaut und das Opernhaus ab 2023/2024 generalsaniert werden. Die Kosten für die Sanierung werden das Land und die Stadt je zur Hälfte tragen.
Staatssekretärin Gisela Splett sagte: "Die Opernsanierung in Stuttgart ist ein Großprojekt mit internationaler Strahlkraft. Die Sanierung und Erweiterung sind aufgrund der intensiven Arbeiten am historisch bedeutsamen Bestand mit Risiken verbunden. Diese analysieren und minimieren wir bereits im Vorfeld. Dabei und auch bei der Ermittlung der Kosten arbeiten wir mit größtmöglicher Transparenz."