Mit einer Reihe von Kompositionsaufträgen und Uraufführungen in der Thomaskirche erinnert das Bachfest Leipzig zukünftig verstärkt an die andauernde Aktualität des Bachschen Werkes. Zeitgenössische Tonkünstler wurden eingeladen, Auftragskompositionen für abendfüllende Konzerte des Bachfests zu schaffen, die in Bachs ehemaliger Wirkungsstätte uraufgeführt werden. Den Uraufführungen wird im Konzert jeweils eine bedeutende Bachsche Komposition gegenüber gestellt. In dieser Begegnung soll deutlich werden, welchen Einfluss das Werk Johann Sebastian Bachs auf die nachfolgenden Komponistengenerationen bis heute hat.
Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird durch die Kulturstiftung des Bundes und die Ernst von Siemens Musikstiftung gefördert. Zu den Auftragswerken wurden eingeladen: Friedrich Goldmann (2008), Toshio Hosokawa (2009) und Harrison Birtwistle (2010).
Dazu Dr. Dettloff Schwerdtfeger, Geschäftsführer des Bach-Archivs: „Bach hat uns Werke hinterlassen, die seiner Zeit voraus waren. Wir wollen am Genius Loci der Leipziger Thomaskirche zeigen, dass Johann Sebastian Bach und sein Oeuvre auch für ein lebendiges, gegenwartsbezogenes und progressives Musikverständnis stehen.“
Die Musik des ehemaligen Thomaskantors hat auch Friedrich Goldmann als Ausgangspunkt für Neues genommen. Er gibt in diesem Jahr den Auftakt: Sein Ensemblekonzert 3. Fantasia über die Fundamentalnoten eines Arioso von J S B – inspiriert durch das Bach-Arioso „Golgotha, unsel’ges Golgotha“ aus der Matthäus-Passion – wird am 15. Juni 2008 in der Leipziger Thomaskirche uraufgeführt. Das Arioso erklingt neben anderen Stücken aus Bachs Matthäus-Passion auch im Original – musikalisch dargeboten durch die musikFabrik und amici musicae, Chor und Orchester Leipzig unter der Leitung von Enno Poppe und Ron-Dirk Entleutner.
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