Der diesjährige Jazz-Preisträger des Landes Baden-Württemberg kommt aus Kusterdingen bei Tübingen und heißt Axel Kühn. Das gab Kunstminister Prof. Dr. Peter Frankenberg am 20. Februar 2009 in Stuttgart bekannt.
„Auch nach einem Vierteljahrhundert hat der Jazz-Preis unseres Landes nichts von seiner Attraktivität verloren, weder in der Bedeutung für die Musikszene noch bei seinem künstlerischen Anspruch. Deutlich wird diese selbst im bundesweiten Vergleich herausragende Stellung durch das große öffentliche Interesse und die stets gut besuchten Preisträgerkonzerte“, sagte der Minister. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung werde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung verliehen, die verbunden mit einem Preisträgerkonzert noch vor der Sommerpause in der Landeshauptstadt stattfinden solle.
„Der Bassist Axel Kühn gehört zu den Jazzmusikern in Baden-Württemberg, die im vergangenen Jahr durch interessante, einfallsreiche und kreative Aktivitäten auf sich aufmerksam gemacht haben. Mit seinem individuellen und meisterhaften Bass-Spiel sowie der Arbeit mit seiner Gruppe ‚Kühntett’ zeigt er auch in seinen Kompositionen eine eigene, von Spannung und Dynamik getragene Klangsprache. Ihm ist daher der Jazzpreis des Jahres 2009 zuzusprechen“, erklärte Prof. Bernd Konrad als Vorsitzender die Entscheidung der Jury.
Axel Kühn, geboren am 17. März 1981 in Tübingen, begann seine musikalische Laufbahn im Alter von zwölf Jahren mit der Gitarre, ehe er drei Jahre später zum E-Bass wechselte. Mit 17 Jahren entdeckte er schließlich den Kontrabass, dem er bis zum heutigen Tag treu geblieben ist. Von 2002 bis 2007 studierte Axel Kühn Jazz und Popularmusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Sein Studium bei den Dozenten Mini Schulz, Günther Lenz und Henrik Mumm schloss er mit Auszeichnung ab.
Seit vier Jahren leitet der diesjährige Landesjazzpreisträger die Jazz-Formation „Kühntett“. Mit ihr belegte er 2006 den zweiten Platz beim internationalen „Biberacher Jazzpreis“ und wurde ein Jahr darauf ebenfalls Zweiter beim Jazznachwuchswettbewerb „The Next Generation“ in Straubing.
Im Oktober 2006 erschien mit „The Contemporary Jazz Movement“ das Debütalbum des 27-jährigen Musikers, mit dem er und seine Band bei Fachkritikern für Aufsehen sorgte. Im November 2008 folgte das aktuelle Album „Image of my soul“, komponiert und arrangiert von Bandleader Axel Kühn.
Zu den Künstlerinnen und Künstlern, mit denen der Musiker in der Vergangenheit auftrat, zählen Helen Schneider, Anne-Sophie von Otter, Max Greger Junior, Frank Kroll, The Boston Collective, Bobby Burgess Big Band Explosion sowie das Peter Lehel Quartett und das Klaus Graf Quartett.
Der Jazz-Preis Baden-Württemberg wird in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen. Erhalten können ihn Nachwuchsmusikerinnen und -musiker, die in Baden-Württemberg leben oder durch ihre künstlerische Arbeit eine enge Beziehung zum Land haben. Der unabhängigen Jury gehören neben Bernd Konrad weitere ausgewiesene Jazz-Kenner wie Gudrun Endress, Frieder Berlin, Johannes Frisch, Reinhard Kager, Herbert Lindenberger, Frederic Rabold, Friedhelm Schulz und Thomas Siffling an.
Zu den nominierten Künstlerinnen und Künstlern bei der diesjährigen Jury-Sitzung zählten neben dem späteren Preisträger in alphabetischer Reihenfolge Matthias Anton, Rainer Böhm, Anne Czichowski, Gee Hye Lee, Axel Schlosser und Olivia Trummer.
Preisträger der vergangenen Jahre waren Bodek Janke (Schlagzeug/2008), Kristjan Randalu (Piano/2007), Torsten Krill (Schlagzeug/2006), Thomas Siffling (Trompete/2005), Jo Ambros (Gitarre/ 2004), Frank Kroll (Saxophon/2003) und Veit Hübner (Kontrabass/2003), Rainer Tempel (Piano/2002), Ralf Schmid (Piano/2001) und Patrick Bebelaar (Piano/2000).
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