Die Einnahmen der Komponisten, Textdichter und Musikverleger aus dem digitalen Musikmarkt stehen im krassen Gegensatz zu dem Umsatzvolumen, den die digitalen Anbieter erzielen. Darum beschäftigen sich die Mitglieder des Deutschen Musikverleger-Verbandes e.V. (DMV) am 11. und 12. Juni in Würzburg mit der Online-Lizenzierung in der Europäischen Union als Schwerpunktthema.
Der Schutz des geistigen Eigentums, besonders auch im digitalen Musikmarkt, sei für die Musikverlage existenziell. Man werde alles unternehmen, um zu erreichen, dass Autoren angemessen an den Einnahmen der Online-Dienste beteiligt werden. Auf der Jahrestagung werden zu dem Thema des Online-Marktes Reinhard Nicklas und Alexander Wolf von der Verwertungsgesellschaft GEMA sprechen.

Die DMV-Präsidentin Dagmar Sikorski erklärte: “Der Trend geht eindeutig hin zu neuen Verwertungs- und Nutzungsmöglichkeiten von Musik. Hier ist es besonders für die Musikverlage als Rechteverwalter essentiell und zum Wohle ihrer Autoren, am Puls der Zeit zu sein, um die Musiknutzung nicht nur zu beobachten, sondern auch zu steuern und frühzeitig die neuen Trends zu entdecken.”

Nach den Worten von Dagmar Sikorski legen die Musikverleger großen Wert darauf, das aktive Musizieren in Deutschland zu fördern. So begrüßen die Verleger beispielsweise das Projekt “Jedem Kind ein Instrument” des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kulturstiftung des Bundes, das sich zum Ziel gesetzt hat, allen Schulkindern des Bundeslandes Zugang zu Instrumenten zu ermöglichen. Auf der Jahresversammlung wird auch die Einrichtung des “Netzwerkes junge Ohren” diskutiert. Es ist eine bundesweite Initiative für Jugendorchester der Deutschen Orchestervereinigung e.V. (DOV).

Die im DMV organisierten Musikverlage erreichten im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 371 Mio Euro (2005: 365 Mio Euro). Neben dem Papiergeschäft, also den Druck von Vertrieb und Noten, der 15 Prozent des Gesamtumsatzes der Musikverlage beträgt, sind weitere Umsatzträger die Rechte und Lizenzen, die von den Verlagen wahrgenommen werden, wie die Vergabe von Lizenzen für die Werbung, für Musik im Film und für die Klingeltöne. Der größte Umsatzanteil betrifft die Einnahmen aus den Rechten, die von der GEMA wahrgenommen werden.