Die Ausstellung „klangwelten:lebenswelten - komponistinnen in südwestdeutschland“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Musikabteilungen der Badischen und Württembergischen Landesbibliothek. Sie zeigt in Karlsruhe und Stuttgart die Vielfalt des Schaffens von Komponistinnen in über 250 Jahren Musikgeschichte von der höfischen Komponistin im 18. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Künstlerin.
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„Die Ausstellung macht klar, wie stark gesellschaftliche und lokale Rahmenbedingungen die Lebenswege von Komponistinnen geprägt haben“, erklärte der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Michael Sieber (MdL) in seinem Grußwort am 1. Februar in Stuttgart. Dass dabei fördernde Einflüsse oft geringer als Hemmnisse gewesen seien, werde deutlich. „Komponistinnen haben es nie leicht gehabt“, betonte Sieber.

Der Staatssekretär wies darauf hin, dass bis zum heutigen Tage die Gleichstellung der Geschlechter noch nicht erreicht sei. So betrage im Bereich der Musik der Frauenanteil in Orchestern in Deutschland lediglich 16 Prozent, bei Spitzenorchestern verringere sich der Anteil auf fünf Prozent und weniger. Beim Württembergischen Staatsorchester und den Stuttgarter Philharmonikern mache der Frauenanteil zwar schon mehr als ein Viertel aus, dennoch wünsche man sich raschere Fortschritte. „Diese Ausstellung fordert uns dazu auf, am Abbau der Differenz zwischen Ideal und Wirklichkeit zu arbeiten“, merkte Sieber an.

Die Musikabteilungen der beiden Landesbibliotheken nehmen gemeinsam die Aufgabe wahr, die Musikgeschichte der Region des heutigen Baden-Württemberg in seinen überlieferten Quellen zu dokumentieren und zu erschließen. Ein bedeutender Teil der künstlerischen Nachlässe im Besitz der beiden Bibliotheken dokumentiert das Leben und Werk von Komponistinnen und Musikerinnen. Ein Teil des Fundus der beiden Landesbibliotheken wird in der Ausstellung „klangwelten:lebenswelten“ präsentiert