Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, hat am 18. Dezember 2017 in der Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kultur des Niedersächsischen Landtages seine Arbeitsschwerpunkte für die 18. Wahlperiode vorgestellt.
"Wissenschaft und Kultur sind Standortfaktoren, die über die Zukunft eines Landes entscheiden. Wir wollen Forschung, Lehre und Kultur unseres Landes auf ein internationales Spitzenniveau führen. ‚Wissenschaft und Kultur aus Niedersachsen' soll zu einer weithin anerkannten Marke werden. Gleichzeitig müssen wir weiter verstärkt daran arbeiten, die Bereiche Wissenschaft und Kultur zu öffnen und ihre aktive Wertschöpfung für das Land und die Gesellschaft herausstellen", sagte Thümler.
Im Kulturbereich seien dafür die Landeskultureinrichtungen und ihre verlässliche, nachhaltige Finanzierung unverzichtbare Pfeiler. Thümler: "Die Landesmuseen und Staatstheater können sich weiterhin auf die Unterstützung des Landes verlassen."
Die Mehrzahl der Niedersachsen lebe nicht in Großstädten, sondern im ländlichen Raum. Trotzdem werde das kulturelle Angebot in Kleinstädten und Dörfern oft zu wenig beachtet oder gar als "provinziell" abgetan. "Dieser Tendenz müssen wir entgegenwirken. Eine wichtige Rolle spielen dabei die kommunalen Theater sowie kleine Museen und Kultureinrichtungen - sie sollen gezielt unterstützt werden. Zum Beispiel wollen wir ein neues Investitionsprogramm für kleine und mittlere Museen und andere Kultureinrichtungen auflegen. Damit wollen wir unbürokratisch dort helfen, wo es nötig ist - wo es etwa durch die Decke tropft oder es Nachholbedarf bei der Barrierefreiheit gibt", kündigte Thümler an. Zudem solle ein Bibliotheksentwicklungsprogramm aufgelegt werden, mit dem die Bibliotheken bei der Digitalisierung unterstützt und insbesondere im ländlichen Raum zu modernen Gemeinschaftszentren entwickelt würden.
Besonderen Wert legt der Minister auch darauf, das Interesse von Kinder und Jugendlichen an Kultur zu fördern. Thümler: "Mir ist wichtig, dass möglichst viele junge Menschen jeder Herkunft an kulturellen Angeboten teilhaben können. Das gilt für die urbanen Zentren genauso wie für den ländlichen Raum - dabei kommt der Kulturvermittlung in Kita und Schule eine besonders wichtige Rolle zu. Dem tragen wir zum Beispiel durch die Fortführung des landesweiten Musikalisierungs-Programm ‚Wir machen die Musik' Rechnung, das jährlich rund 37.000 Kinder erreicht."
Enorme Chancen würden sich in dieser Hinsicht auch durch die digitalisierte Zugänglichkeit des kulturellen Erbes ergeben. "Ein wichtiges Anliegen ist deshalb die Entstehung eines digitalen Denkmal-Atlasses, der einen bürgerorientierten, digitalen Zugang zu den reichen Kulturlandschaften und Kulturdenkmalen in Niedersachsen ermöglicht", betont Thümler.