Die Ministerin für Bildung, Familie, Frauen und Kultur des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, wird am Mittwoch (16. Januar 2008) bei einer Feierstunde im Bundesrat in Berlin die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz übernehmen.

Als ein Schwerpunktthema ihrer Präsidentschaft nannte die Ministerin die frühkindliche Bildung. Dabei möchte sie die Zusammenarbeit zwischen Familien-, Jugend- und Bildungspolitik weiter intensivieren und regt deshalb eine enge Zusammenarbeit mit den anderen betroffenen Fachkonferenzen an. "Gerade unter dem Gesichtspunkt der Bildungsgerechtigkeit soll jedes Kind in Kindergarten und Schulen optimal gefördert werden. Das Beherrschen der deutschen Sprache, die Lernmotivation und die Konzentrationsfähigkeit sind dabei von zentraler Bedeutung" betonte die Ministerin auf der (heutigen) Landespressekonferenz in Saarbrücken.

In diesem Zusammenhang verwies Ministerin Kramp-Karrenbauer unter anderem auf das bereits seit fünf Jahren im Saarland erfolgreich laufende Programm "Früh Deutsch lernen". Im Rahmen dieses Sprachförderprogramms haben Kinder die Möglichkeit in sogenannten Vorkursen vor der Einschulung ihre Deutschkenntnisse so zu verbessern, dass sie erfolgreich im Unterricht in der Schule teilnehmen können. Diese Kurse sind für Eltern kostenlos. Insgesamt sechs Monate erhalten die Kinder jeweils 10 Schulstunden pro Woche eine intensive und altersangemessene Förderung in Deutsch. "Dies ist sowohl ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit und für eine erfolgreiche Schullaufbahn als auch zur Integration" betonte die Jugend- und Bildungsministerin.

Im Jahr 2007 haben insgesamt 322 Kinder an den 34 Vorkursen in 31 Grundschulen teilgenommen. Das Programm wird in diesem Jahr erheblich ausgeweitet. In "Früh Deutsch lernen" werden in diesem Jahr 50 Grundschulen im Land einbezogen sein. Insbesondere Schwerpunktstandorte mit einem hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund.

Als ein zweites Schwerpunktthema ihrer Präsidentschaft nannte die Ministerin die berufliche Bildung. "Die Durchlässigkeit ist ein ganz wichtiger Punkt bei der Bildungsgerechtigkeit", so die Ministerin. Beim Bildungsmonitor des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln (IB) vom August letzten Jahres, hat das Saarland einen hervorragenden fünften Platz im Länderranking belegt. Lob bekam hier das Saarland insbesondere, weil es eine überdurchschnittliche Zahl von Kindern an die Hochschulen bringt, davon viele von ihnen ohne einen Abschluss am Gymnasium. Dabei würde mehr als jeder fünfte Jugendliche seine Studienberechtigung an einer Berufsschule erwerben. Damit liege das Saarland mehr als sieben Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt, so die Studie. "Unsere sehr starke Praxisorientierung in den Schulen, schulbegleitende Maßnahmen wie die Schoolworker oder unsere neuen pädagogischen Ansätze im Rahmen des Projektes "Du schaffst das" in Zusammenarbeit der Bundesagentur für Arbeit sowie die dualisierte Berufsvorbereitung und Berufsgrundbildungsjahre, mit allen diesen Maßnahmen haben wir im Saarland gute Erfahrungen gemacht. Diese möchten wir im Rahmen der Präsidentschaft verstärkt in die Kultusministerkonferenz einbringen", so Ministerin Kramp-Karrenbauer abschließend.