Die Jazz-Preisträgerin des Landes Baden-Württemberg im Jubiläumsjahr kommt aus Mannheim und heißt Alexandra Lehmler. Das gab Kunststaatssekretär Jürgen Walter heute (20. Februar) in Stuttgart bekannt. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird noch vor den Sommerferien in Mannheim im Rahmen eines vom SWR mitfinanzierten und später gesendeten Preisträgerkonzerts von Alexandra Lehmler und des Zweitplazierten Volker Engelberth verliehen.
Jürgen Walter: „Alexandra Lehmler hat schon frühzeitig zu ihrem ganz eigenen, unverwechselbaren Sound gefunden. Ihre Spielweise und ihre Kompositionen erkennt man sofort. Sie ist eine temperamentvolle Saxophonistin mit beeindruckend vielschichtigem Repertoire und nach Gee Hye Lee, Anne Czichowsky und Karoline Höfler die vierte Preisträgerin in der 30-jährigen Geschichte des Landesjazzpreises. Ich freue mich, dass unser Markenzeichen in der Jazzförderung auch zu seinem runden Geburtstag nichts von seiner Ausstrahlungskraft verloren hat und dass innerhalb von vier Jahren zum dritten Mal eine Musikerin die in Fachkreisen wie beim Publikum gleichermaßen angesehene Auszeichnung erhält“.
Prof. Bernd Konrad begründete als Vorsitzender die Entscheidung der Jury: „Die Saxophonistin Alexandra Lehmler besticht durch die Farbigkeit ihres ausgereiften Spiels und durch interessante Kompositionen, die teilweise unterhaltsam, und trotzdem auf höchstem künstlerischen Niveau angesiedelt sind. Ihr ist deshalb der baden-württembergische Jazzpreis des Jahres 2014 zuzusprechen“.
Alexandra Lehmler wurde am 30. Oktober 1979 in Bad Ems (Lahn) geboren. Im Alter von acht Jahren begann sie mit dem Klarinettenunterricht und wechselte fünf Jahre später zum Saxophon. In Montabaur besuchte sie das Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz und machte dort im Jahr 2000 ihr Abitur.
Die diesjährige Jazzpreisträgerin war Mitglied in den Landesjugendjazzorchestern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und spielte von 2002 bis 2004 unter Peter Herbolzheimer im Bundesjazzorchester. Sie studierte an der Musikhochschule in Mannheim, wo sie im Sommer 2005 mit der Note 1 abschloss. Danach ging sie im Rahmen ihres Aufbaustudiums an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart für ein Auslandssemester nach Paris.
Seit 2000 unterhält Alexandra Lehmler ihre eigene Band, mit der sie seit Jahren im In- und Ausland erfolgreich unterwegs ist. Vom „Alexandra Lehmler Quintett“ sind mit „Sundance“, „Die Welt von unten gesehen“, „No Blah Blah“ und „Jazz, Baby!“ insgesamt vier CDs erschienen. Das Debütalbum „Sundance“ von 2007 wurde für den „Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert.
Neben ihrer Arbeit als Musikerin, Komponistin und Bandleaderin spielt die Saxophonistin regelmäßig bei großen Theaterproduktionen unter anderem am Nationaltheater Mannheim und veranstaltet Jazzprojekte für Kinder. 2012 wurde sie für die „Bundeswerkstatt Jazz“ ausgewählt. Sie ist Mitglied in der IG Jazz Rhein-Neckar, hat dort lange den „Neuen Deutschen Jazzpreis“ organisiert und ist Gründungsmitglied des „Hermann Art Kollektivs“, eines Zusammenschlusses von Musikern sowie Literatur- und Filmschaffenden, die sich zum Ziel gesetzt haben, Jazz mit anderen künstlerischen Genres zu mischen.
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