Am 10. und 11. Dezember untersuchte eine gemeinsame Tagung der Akademie der Kulturellen Bildung und der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Entwicklungen, Kontaktpunkte und Synergieeffekte in den Bereichen Kulturelle Bildung und Nachhaltige Entwicklung. Die Online-Tagung bildete den Abschluss des vom Rat für Nachhaltige Entwicklung geförderten Projekts „NaKuBi“. Es hatte vier Modellprojekte an der Schnittstelle von Umwelt, Kultur und Heimat angestoßen.

Nach einer Keynote von Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel am Wuppertal Institut, zum Thema „Sozialraum und nachhaltige Entwicklung“ untersuchten Jürgen Forkel-Schubert (ANU) und Akademie-Direktorin Prof. Dr. Susanne Keuchel in ihren Einführungsvorträgen Qualitätskriterien und Schnittstellen zwischen Umweltbildung und Kultureller Bildung. Im Anschluss präsentierte die Tagung Ideen rund um Kultur, Umwelt und Nachhaltigkeit, die Jugendliche in zwei Barcamps entwickelt hatten. Diese wurden mit einer Förderung durch das NaKuBi-Projekt in vier Modellprojekten umgesetzt. Die Teilnehmer*innen diskutierten auf dieser Basis, welche Anforderungen künftige Projekte an der Schnittstelle von Kultureller Bildung und Umweltbildung haben müssen. Am Nachmittag konnten sie sich in Workshops zusätzlichen Input für die Praxis holen.

Am zweiten Tag standen Konzepte und Angebote in Einrichtungen der Kulturellen Bildung und Umweltbildung im Fokus. Dr. Kawthar El-Qasem, Fachbereichsleiterin Baukultur an der Akademie der Kulturellen Bildung, stellte in ihrer Keynote „Stadt-Leben als soziale Plastik“ zunächst partizipative und soziale Kunst- und Urban-Gardening-Projekte vor. Für das WDR3 Forum diskutierten anschließend Vertreter*innen aus Umweltbildung, Kultureller Bildung, Jugend und Politik, wie sich Synergieeffekte aus den Bildungsbereichen optimal nutzen lassen und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind.

Prof. Dr. Susanne Keuchel betonte: „Kulturelle Bildung setzt auf Selbstbildung, die Stärkung des Subjekts und schafft so Freiräume zur Entwicklung eigener Haltungen. Die Umweltbildung prägt dagegen ein gemeinwohlorientierter Ansatz: Es geht um die Übernahme von Verantwortung für Umwelt und Gemeinschaft. Gerade in diesen Unterschieden liegt das Potenzial ertragreicher Synergien unter der Prämisse, dass jeder Bildungsbereich seine Eigenarten und Zielperspektiven beibehält."

Günter Klarner, Mitglied im Bundesvorstand der ANU, ergänzte: „Mich erfreut besonders, dass mit allen unterstützten Projekten nicht nur originelle und sehr unterschiedliche Konzepte umgesetzt wurden, sondern auch Perspektiven für die zukünftige Arbeit entwickelt worden sind. Alle planen, die Ansätze über den vorgesehenen Zeitraum hinaus weiterzuführen. So sind dauerhafte Projekte angestoßen worden, die den Anspruch einer nachhaltigen Entwicklung in konkretes Handeln überführen.“

Über Nachhaltige Entwicklung und Kulturelle Bildung (NaKuBi)

Nachhaltige Entwicklung und Kulturelle Bildung (NaKuBi) ist ein gemeinsames Projekt der Akademie der Kulturellen Bildung und der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung. Es ist als Gewinnerprojekt aus dem Ideenwettbewerb „Kultur+Nachhaltigkeit=Heimat“ hervorgegangen. Es wird gefördert vom Fonds Nachhaltigkeitskultur und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung. NaKuBi entwickelt Projektideen für eine nachhaltige und damit zukunftsfähige Entwicklung der Region und setzt diese mit Umweltpädagog*innen und kulturellen Bildner*innen in vier Modellprojekten um. Diese sollen geeignete Konzepte für gemeinsame Angebote in Einrichtungen der Kulturellen Bildung und Umweltbildung entwickeln.
 
Weitere Informationen: http://nakubi.org