Am vergangenen Samstag endete in einem emotionalen Abend der 7. Internationale Gesangswettbewerb für Wagnerstimmen im Großen Haus des Staatstheaters Karlsruhe. Unter dem Vorsitz von Eva Wagner-Pasquier (Leiterin der Bayreuther Festspiele) verlieh die Jury den mit 5.000 Euro dotierten Preis des Richard-Wagner-Verbandes International an den aus Kiew stammenden Bariton Oleksandr Pushniak, der seit 2011 am Staatstheater Braunschweig engagiert ist. Der 29 jährige Ukrainer überzeugte die Jury mit der Arie des Kurwenal aus Tristan und Isolde „Erwachet er, wär’s auch nur für immer zu verscheiden“ und „Nein! Lasst ihn unenthüllt“ mit einem stimmgewaltigen und anrührenden Amfortas aus Parsifal.
Wie groß der Sachverstand des Karlsruher Publikums ist, wurde bei der Votierung des Publikumspreises deutlich. Auch hier ging Oleksandr Pushniak als Sieger hervor und konnte neben dem Preisgeld von 1.000 Euro sehr viele Karlsruher Herzen mit nach Hause nehmen.
Weitere Preise, die die Jury zu vergeben hatte, waren der Wolfgang Wagner-Preis, der an den Bass Sebastian Pilgrim verliehen wurde. Für die Jury-Vorsitzende Eva Wagner-Pasquier war es ein besonders emotionales Erlebnis, diesen ihrem Vater gewidmeten Preis, zum ersten Mal selbst zu überreichen. Sebastian Pilgrim, der seit 2009 fest zum Ensemble des Theaters Erfurt gehört, gefiel mit der Arie des Daland „Mögst du mein Kind“ aus Der fliegende Holländer und mit einer beindruckenden Interpretation des Hagen „Hier sitze ich zur Wacht“.
Der Dorothea-Glatt-Förderpreis wurde an den Bass Patrick Zielke vergeben, der festes Ensemblemitglied am Theater Luzern ist. Der Förderpreis legt ein besonderes Augenmerk auf die weitere Entwicklung des Sängers. Patrick Zielke überzeugte Jury und Publikum gleichermaßen mit seiner kraftvollen Interpretation von „Gar viel und schön“ des Landgrafen aus Tannhäuser und ebenfalls „Mögst Du mein Kind“ des Daland aus Der fliegende Holländer.
Der weltweit renommierte Gesangswettbewerb für Wagnerstimmer findet alle drei Jahre statt und gilt als wichtiges Forum für die Förderung von Wagner-Sängerinnen und -Sängern. Die fachkundige Jury setze sich zusammen aus Prof. Eva Märtson (Präsidentin des Richard-Wagner Verbandes International), Alessandra Althoff-Pugliese (Richard-Wagner-Verband-Venedig), Dame Gwyneth Jones (Präsidentin der Richard-Wagner-Society London), Edith Haller (Internationale Opernsängerin), Justin Brown (Generalmusikdirektor des Staatstheaters Karlsruhe) und Peter Spuhler (Generalintendant des Staatstheaters Karlsruhe).
Bereits zum zweiten Mal in Folge trug der Richard-Wagner-Verband Karlsruhe den Wettbewerb aus. Der Vorsitzende des Karlsruher Verbandes, Prof. Dr. Hans-Michael Schneider, sowie sein Stellvertreter Wolfgang Sieber, dankten den Sponsoren, dank deren großzügiger Unterstützung die erneute Austragung erst möglich war. Allen voran der Stadt Karlsruhe und dem Hauptsponsor, der Landesbausparkasse Baden-Württemberg.
Des Weiteren erhielt der Wettbewerb die Unterstützung der Stadtwerke Karlsruhe, der BBBank, der Baden-Württemberg Stiftung, des Renaissance Hotels Karlsruhe, der Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheater Karlsruhe, der Richard-Wagner-Verbände Pforzheim und Saarbrücken sowie von Vollack Consult + Bau.
Der nächste Wettbewerb wird 2015 in Luxemburg ausgetragen.
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