60 Jahre Schwetzinger SWR Festspiele - vom 27. April bis 16. Juni 2012 wartet das weltweit größte Radio-Festival für klassische Musik im Jubiläumsjahr mit vielen Highlights auf und trägt den Forderungen der Schwetzinger Dramaturgie in über 60 Veranstaltungen Rechnung: "Altes wiederentdecken, Neues initiieren, dem Nachwuchs eine Chance". Zum Einen produzieren die Festspiele eine in Vergessenheit geratene Oper neu und zum Anderen führt ein zeitgenössisches Musiktheaterwerk von Enno Poppe die Reihe der Schwetzinger Opernuraufführungen fort. Ausgewählten jungen, internationalen Preisträgern bieten die Festspiele die Möglichkeit, sich dem Publikum vorzustellen.
Im Konzertbereich steht ein großer thematischer Schwerpunkt im Zentrum:
Nach geografisch ausgerichteten Reihen in den vergangenen Jahren, wie z.B.
"Mare Nostrum" oder "Nordische Welten", laden die Schwetzinger SWR Festspiele 2012 ein, in der zehnteiligen Reihe "PanAmericana" vielfältige Musikkulturen Amerikas zu erkunden und dabei den historischen Verbindungswegen zwischen der Alten und der Neuen Welt zu folgen. Die künstlerische Kompetenz internationaler Solisten und Ensembles garantiert musikalische Abenteuerlust auf höchstem Niveau - eingeladen sind u.a.
Marc-André Hamelin, das Emerson String Quartet, Jordi Savall, Eric Bibb, Giora Feidman und das Gershwin Quartet.
Die beiden Opernproduktionen, die alljährlich eine feste Größe der Schwetzinger SWR Festspiele sind, lassen den Gegensatz von Altem und Neuem am deutlichsten werden: Die wiederentdeckte Eifersuchtstragödie "Rosamunde"
aus der Epoche der Empfindsamkeit (Musik: Anton Schweitzer, Libretto:
Christoph Martin Wieland, gefördert durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie die Baden-Württemberg Stiftung), in Mannheim uraufgeführt, wird nach 230 Jahren wieder auf die Bühne gebracht. Die Uraufführung von Enno Poppes "IQ" (gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes), eine aufregend experimentierfreudige Oper über Intelligenztestverfahren, kontrastiert gegen Schweitzers Werk nicht nur thematisch, sondern auch mit innovativen Kompositionstechniken.
Die Schwetzinger Komponistenporträts werden mit Aribert Reimann fortgesetzt, der erst letztes Jahr mit seiner neuen Oper "Medea" in Wien und in Frankfurt sensationelle Erfolge verbuchen konnte. Er genießt als Musikdramatiker wie als Kammermusikschaffender weltweit höchste Anerkennung. Dieses wurde auch durch die Verleihung des Ernst-von- Siemens-Musikpreis 2011 untermauert. Das Schwetzinger Porträt umfasst drei Konzerte, für die Reimann selbst Programme und Interpreten ausgewählt hat.
Zusätzlich gibt es ein Werkstattgespräch, in dem der Komponist, der auch ein gefragter Liedpianist war, Einblicke in seine musikalische Welt gestattet und Hintergründe seines Schaffens erläutert.
Es gibt viele herausragende Pianisten auf dieser Welt - bei den Schwetzinger SWR Festspielen gastieren in der Konzertreihe "Klavierissimo"
immer die allerbesten. 2012 garantieren Sokolov, Lupu, Schiff und Demidenko unvergessliche künstlerische Erlebnisse.
Beim "Cello-Gipfel" dreht sich alles um das Instrument, dessen warmer, gesanglicher Klang so modulationsfähig und ausdrucksstark ist wie die menschliche Stimme und uns deshalb besonders berührt. Mit Truls Mørk, Heinrich Schiff und Mischa Maisky präsentieren sich drei sehr individuelle Künstlerpersönlichkeiten. Das Schwetzinger Programm bietet eine abwechslungsreiche Auswahl aus dem großen Repertoire für Violoncello und reicht von Johann Sebastian Bach bis ins späte 20. Jahrhundert.
Da die Schwetzinger SWR Festspiele sich seit ihrer Gründung die Förderung herausragender Nachwuchstalente auf die Fahnen geschrieben haben, sind auch in diesem Jahr viele Termine für die "Jungstars" reserviert: Der Pfingstsonntag z.B. steht ganz im Zeichen Wolfgang Amadeus Mozarts, dessen Werk und Person in acht Veranstaltungen querschnittartig mit Oper, Kammer- und Vokalmusik sowie einer Lesung und einem Vortrag präsentiert wird. Die sonntäglichen Matineen, von jungen internationalen Preisträgern gestaltet, ehren in ihren Programmen mit je einem Stück den Karlsruher Komponisten Wolfgang Rihm, der 2012 seinen 60. Geburtstag feiert.
Das Programm der Reihe "Schwetzingen Vokal" steht für die Präsenz großartiger Stimmen und umfasst zehn Jahrhunderte von der Gregorianik bis zum Lied, letzteres in allen Facetten von der Klassik bis zur Gegenwart.
Spitzenensembles wie das SWR Vokalensemble Stuttgart, das Hilliard Ensemble und Stile Antico wechseln sich ab mit großen Solistennamen, darunter Vesselina Kasarova, Magdalena Kozená und Joyce DiDonato. Außerdem gastieren mit Christoph Prégardien, Christian Gerhaher und Matthias Goerne einige der angesehensten Lied-Interpreten in Schwetzingen.
Unter dem Titel "Orchestermusik der Jahrhunderte" präsentieren die Schwetzinger SWR Festspiele auch 2012 wieder Orchesterkultur auf höchstem
Niveau: das Mozart-Requiem mit international bekannten Solisten in Speyer, die Mozart-Klavierkonzerte mit dem Freiburger Barockorchester und ein barock-klassisches Programm des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR, dem "Orchestra in Residence" der Festspiele.
In Sonderkonzerten treten im 60. Festspieljahr Weltstars wie Alfred Brendel, Streichquartette wie das Hagen Quartett und das Artemis Quartett, Geiger wie Frank Peter Zimmermann und Julia Fischer auf, nicht zu vergessen Jörg und Carolin Widmann, der Schauspieler Bruno Ganz und der Perkussionist Peter Sadlo. Sie alle machen seit vielen Jahren hier regelmäßig Station und fühlen sich den Festspielen aufs Engste verbunden.
Karten für die Schwetzinger SWR Festspiele 2012 sind ab Mittwoch, 7.
Dezember 2011 über den SWR2 KulturService, Telefon 07221 / 300 200, online unter www.schwetzinger-swr-festspiele.de sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Das vollständige Festspielprogramm finden Sie in der Programmbroschüre. Diese liegt an den Vorverkaufsstellen aus und steht auf der Homepage zum Download bereit. Ausführliche Informationen erhalten Sie zusätzlich über das Festspielbüro (Telefon: 07221 / 929-4990, e-mail: schwetzinger-swr-festspiele@swr.de).
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