Portraitfoto an der Orgel
Sunkyung Noh, die erste Preisträgerin des internationalen Buxtehude-Orgelwettbewerbs 2022.  
Foto:  Sunkyung Noh

Der sechste Internationale Buxtehude-Orgelwettbewerb, den die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Hochschule für Musik und Theater Hamburg vom 24. bis zum 30. September in Lübeck, Hamburg und Mölln veranstaltet haben, ist entschieden. Den mit 8.000 Euro dotierten ersten Preis des diesjährigen internationalen Buxtehude-Orgelwettbewerbs, gestiftet von der „Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck“, erspielte sich Sunkyung Noh aus Südkorea. Die 28-Jährige studierte Orgel in Seoul und in Hamburg bei Wolfgang Zerer. Der von der „Dräger-Stiftung“ ausgelobte zweite Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an Alexander Little aus Großbritannien. Der dritte, mit 3.000 Euro dotierte Preis der „Oscar und Vera Ritter-Stiftung“ wurde dem deutschen Organisten Frederik Kranemann zuerkannt.

Die drei Preistragenden hatten sich unter 18 Teilnehmenden aus Polen, Deutschland, Spanien, Korea, Japan und den USA für das Finale qualifiziert, das in St. Jakobi Lübeck ausgetragen wurde. Die jungen Organistinnen und Organisten wetteiferten in drei Runden an den wertvollen historischen Orgeln in drei Kirchen miteinander: an der Stellwagen-Orgel in St. Jakobi Lübeck, der Flentrop-Orgel in der Hamburger St. Katharinen Kirche und erstmals an der erst im Mai eingeweihten Scherer-Bünting-Orgel in St. Nicolai Mölln. Konzerte in den drei Städten luden dazu ein, die internationalen Juroren, Finalisten und Preisträger zu erleben.
In der international besetzten Jury unter Vorsitz von Jon Laukvik arbeiteten Bine Bryndorf, Edoardo Belotti, Pieter van Dijk, Arvid Gast, Matthias Neumann, Jean-Baptiste Robin, Krzysztof Urbaniak und der Musikjournalist Claus Fischer mit.

Der Buxtehude-Orgelwettbewerb ist weltweit der einzige Wettbewerb, der sich dem Thema Alte Musik in Verbindung mit der Norddeutschen Orgelkultur verschrieben hat. Namensgeber Dieterich Buxtehude (1637 bis 1707) ist ihr wichtigster Vertreter und gehört zu den großen europäischen Musikerpersönlichkeiten des Barock. Der Wettbewerb wird alle drei Jahre ausgetragen und musste pandemiebedingt um ein Jahr verschoben werden. Eine Fortsetzung ist für das Jahr 2025 geplant.