Der 59. Hochschulwettbewerb der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) ist gestern in der Musikhochschule Lübeck entschieden worden. In zwei Runden wetteiferten die besten Studierenden der deutschen Musikhochschulen um die ersten und zweiten Preise in den Fächern Lied-Duo, Schlagzeug, Tuba, Musikpädagogik und Komposition.

Den ersten und zweiten Preis im Fach Lied-Duo, dotiert mit 6.000 und 3.600 Euro erhielten Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe: Andreas Beinhauer und Melania Kluge sowie Daniela Vega De Santis und Melanie Bähr. Der mit 3.000 Euro dotierte erste Preis für das Fach Schlagzeug ging an die 23-jährige Zhe Lin aus der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Den zweiten Preis Schlagzeug erspielte sich Shinichi Minami, der ebenfalls an der Hochschule für Musik Karlsruhe studiert. Gewinner der ersten beiden Preise im Fach Tuba sind der Spanier Rubén Durá de Lamo sowie der griechische Student Vikentios Gionanidis, beide von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Julia Schüly und Susanne Richter von der Hochschule für Musik Saar erhielten den mit 4.400 Euro dotieren ersten Preis im Fach Musikpädagogik für ihr Konzept der “Kleinen Streicher“, das Geigen- und Cellounterricht für Kinder an Grundschulen fördert. Den Preis stiftete der Verband der deutschen Musikschulen (VdM).

Alle ersten und zweiten Preisträger stellten sich gestern beim Preisträgerkonzert im vollbesetzten Großen Saal der Musikhochschule Lübeck vor. Wissenschaftsminister Jost de Jager unterstrich die Bedeutung der Musikhochschule Lübeck für das Land Schleswig-Holstein und kündigte weitere Gespräche zur Vorbereitung der nächsten Zielvereinbarungen an. Prof. Dr. Werner Heinrichs, Vorsitzender der RKM, wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung der musikalischen Bildung für die Gesellschaft hin. Die Darbietungen der Preisträger seien eine Bestätigung für die hochqualifizierte künstlerische und pädagogische Ausbildung an deutschen Musikhochschulen. Er appellierte an die Landesregierungen der Länder, für die Lehrbeauftragten an deutschen Musikhochschulen bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die Preisträger präsentierten sich unter anderem mit Werken von Schubert, Wolf, Webern, Zemlinsky und Barber. Die beiden Preisträger im Fach Tuba spielten das Tubakonzert in f-Moll von Vaughan Williams, begleitet vom Orchester der Musikhochschule Lübeck unter Leitung von Prof. Gerd Müller-Lorenz. Die mit einem Förderpreis ausgezeichnete Komposition „Haut ab“ von Benjamin Helmer von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim wurde in einer Interpretation von Johannes Fischer, Professor für Schlagzeug in Lübeck und seinem Schüler Davide Poretti uraufgeführt.

104 Musikstudierende aus 23 Hochschulen im gesamten Bundesgebiet hatten sich zur Teilnahme angemeldet und sich in rund halbstündigen Wertungsspielen in einer Kombination aus Pflicht- und Wahlstücken den Fachjurys gestellt. Von den 27 Lied-Duos, 18 Schlagzeugern und acht Tubisten, 13 Musikpädagogen und elf Komponisten qualifizierten sich acht Liedduos, neun Schlagzeuger, vier Tubisten sowie vier musikpädagogische Projekte für die zweite Wettbewerbsrunde. Die Bewerber im Fach Komposition bewarben sich mit einer Komposition für Schlagzeug solo, Schlagzeug-Ensemble oder Bläserquintett und wurden bereits im Vorfeld ermittelt. Ein erster und zweiter Preis Komposition wurde nicht vergeben. In allen Fächern vergab die Jury mit 600 Euro dotierte Förderpreise.

Begleitend kamen die Konferenzen der Musikhochschulleitungen, der Arbeitsgemeinschaft für Schulmusik und die Bundes-Astenkonferenz in Lübeck zusammen. Bis einschließlich 25. Mai tagen weiterhin die Rektoren und Kanzler der deutschen Musikhochschulen. Der Wettbewerb der RKM wird seit rund 60 Jahren jährlich in einer anderen deutschen Musikhochschule ausgetragen, in Lübeck zuletzt 1993. Der Hochschulwettbewerb 2011 ist Teil der Jubiläumsveranstaltungen, mit denen die Musikhochschule in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiert.

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