Am Samstag, den 6.9.2003 feierte der Arbeitskreis für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik (AfS) seinen 50. Geburtstag. Intensive, kontroverse Diskussionen über Vor- und Nachteile der Einführung von Bildungsstandards im Fach Musik sowie eine lebendige Rückschau auf die Geschichte des AfS prägten den Jubiläumstag.
Nach der fachkundigen Einführung in die Thematik durch Johannes Bähr folgte eine Podiumsdiskussion, in die sich schnell das fachkundige Publikum einschaltete.
Emotionale Reaktionen aufgrund der Befürchtung, schwer erkämpfte Freiheiten im Fach Musik aufgeben zu müssen standen neben historischen Vergleichen zur Veränderung der Inhalte des Fachs. Thomas Ott schlichtete schließlich die Wogen durch einen pragmatischen Blick auf die momentane Schulwirklichkeit: Vordergründig brauchen wir keine Bildungsstandards, die den Output dessen beschreiben, was Schüler/innen wann zu lernen haben, sondern wir brauchen erst einmal eine gut ausgerüstete Schule, das heißt gute personelle und materielle Bedingungen, damit Schüler/innen überhaupt Musik lernen können. Der Öffentliche Festakt zeigte beispielhaft, dass trotz vieler Reden keine Langeweile aufkommen muss. Die gelungene musikalische Gestaltung durch die Schulmusik- Bigband der Hochschule für Musik Köln zeigte deutlich, dass in den Hochschulen praxisnah ausgebildet wird. Zwischen den schmissigen Jazzklängen gaben die ehemaligen Bundesvorsitzenden mit AfS-typischer Lebendigkeit Einblicke in die Schwerpunkte der AfS-Arbeit während ihrer Amtszeit. Im Sinne möglichst effektiver Förderung des Musikunterrichts sieht AfS-Bundesvorsitzender Jürgen Terhag die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Verbänden als ein wichtiges Standbein zukünftiger AfS-Arbeit.
Die Verleihung der Ehrenmitgliedschaften an Volker Schütz, Winfried oack und Wulf-Dieter Lugert bestätigte, dass auch nach dem Ausscheiden aus den Ämtern die persönlichen Beziehungen weiterhin gepflegt werden. Wesentlich später als geplant konnte die musikpädagogische Gesellschaft bei einem 50er-Jahre-Buffet die anregenden Impulse weiter diskutieren, oder sich einfach dem Feiern bis tief in die Nacht hinein widmen.

Barbara Löhr
Hamburg, den 14.09.2003

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