Um diesen Kompositionspreis des Jahres 2004 hatten sich elf Komponistinnen und 37 Komponisten mit insgesamt 88 Werken beworben. Die Gesamtdotierung von 12 000 Euro wurde aufgeteilt. Borowski erhält für sein Orchesterwerk "Ein Gleiches" 8000 Euro und Keller für sein "Streichquartett" 4000 Euro. Die ausgezeichneten Werke werden voraussichtlich zu Jahresbeginn 2006 im Rahmen des Festivals ECLAT in Stuttgart aufgeführt.

Während des nächsten ECLAT spielt das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR im Theaterhaus Stuttgart am Sonntag, 30. Januar, um 19 Uhr unter der Leitung von Johannes Kalitzke die Uraufführung von "Und.Weit.Flog (Räume - Bewegungen)" für großes Orchester des 2003 ausgezeichneten 48. Kompositionspreisträgers Sven-Ingo Koch.

Johannes Boris Borowski
Johannes Boris Borowski wurde 1979 in Hof geboren. Er hat im März 2004 sein Diplom im Fach Komposition an der Hochschule für Musik in Berlin abgelegt, wo er seit 1998 bei Professor Hanspeter Kyburz Komposition studierte. 2003 gewann er den ersten Preis des Hanns-Eisler-Preises für sein "Konzert für zwei Klaviere und großes Ensemble". Im Mai 2004 nahm er an der Saarbrücker Komponistenwerkstatt teil. Sein Werk "Ein Gleiches" wurde im Mai 2004 durch das Rundfunkorchester Saarbrücken uraufgeführt. Borowski wurde für das Orchesterwerk "Ein Gleiches" mit 8.000 € und Keller für "Streichquartett" mit 4.000 € ausgezeichnet. Seit September 2004 ist Borowski Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie.

Stefan Keller
Stefan Keller wurde 1974 in Zürich geboren. Er schloss ein Musikstudium mit Hauptfach Oboe 2002 mit dem Konzertdiplom ab. 1997 bis 2001 hatte er bei Hans Ulrich Lehmann, Gerald Bennett und Michael Jarrell an der Musikhochschule Zürich Kompositionsunterricht. Seit 2001 studiert er bei Professor Hanspeter Kyburz, zunächst an der Musikhochschule in Basel und seit 2002 an der Hochschule für Musik in Berlin Komposition. 2002 gewann er den ersten Preis des Schweizerischen Tonkünstlervereins. 2003 und 2004 war er mit einem zweiten und einem dritten Preis beim Hanns-Eisler-Preis erfolgreich.

Mitglieder der Jury
An der Sitzung der Jury für den 49. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart nahmen Hans-Peter Jahn, Südwestrundfunk, Professor Rainer Wehinger, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, die Komponisten Beat Furrer, Professor Hanspeter Kyburz und Professor Marco Stroppa sowie der Musikwissenschaftler Professor Dr. Thomas Kabisch und der Dirigent Professor Manfred Schreier teil. Den Vorsitz hatte der Leiter des Kulturamts, Dr. Wolfgang Ostberg.

Förderung junger Komponistinnen und Komponisten
Der Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart wurde 1955 von der Stadt Stuttgart eingerichtet, um junge Komponistinnen und Komponisten zu fördern und ihnen und der zeitgenössischen Musik den Weg in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu ebnen. Er wird seit seiner Gründung jährlich vergeben. Im Frühjahr 2005 schreibt ihn die Stadt zum 50. Mal aus. Im Jahr 2007 feiert sie die 50. Verleihung des Kompositionspreises der Landeshauptstadt Stuttgart mit einem besonderen Festakt.

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