Am 8. März 2014 jährt sich der Geburtstag des zweitältesten Sohnes von Johann Sebastian Bach zum 300. Mal. Carl Philipp Emanuel Bach war zu Lebzeiten bekannter als sein Vater. Er war Wegbereiter für Komponisten wie Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. Anlässlich seines Jubiläums hat sich auf Initiative der Kulturbehörde Hamburg ein Städtenetzwerk aus seinen sechs Lebens- und Wirkungsstätten zusammengeschlossen. Mit mehr als 200 Veranstaltungen in Hamburg, Potsdam, Berlin, Frankfurt (Oder), Leipzig und Weimar sowie in ganz Deutschland wird das Jubiläumsjahr begangen. Eine zentrale Internetseite www.cpebach.de liegt dem Netzwerk zu Grunde.
Kultursenatorin Hamburgs Prof. Barbara Kisseler: „Mit dem Städtenetzwerk C. P. E. Bach *1714 ist es uns gelungen, zu seinem 300. Geburtstag für das Leben und Werk Carl Philipp Emanuel Bachs eine bundesweite Aufmerksamkeit zu schaffen. Anlässlich des Jahrestages des Komponisten finden zahlreiche Veranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen, Symposien und Konzerte in ganz Deutschland statt. Die Kooperation mit den Städten Hamburg, Potsdam, Berlin, Frankfurt (Oder), Leipzig und Weimar ist in dieser Form einzigartig und wird auch nach dem Jubiläumsjahr das Werk des zweitältesten Bach-Sohnes weiter in Erinnerung halten.“
PD Dr. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig: „Ein in der Hamburger Tagespresse erschienener Nachruf nannte den im Dezember 1788 verstorbenen C. P. E. Bach eine der größten Zierden der Tonkunst, dessen Kompositionen als Schöpfungen eines Originalgenies ‚immer neu, unerschöpflich, groß und kraftvoll bleiben werden. Die Nachwelt ist lange Zeit nicht bereit gewesen, dem Komponisten diesen Rang zuzuerkennen. Die 1999 begonnene Gesamtausgabe macht erstmals das facettenreiche Schaffen C. P. E. Bachs in vollem Umfang zugänglich und bietet so die Möglichkeit, dessen musikgeschichtliche Bedeutung zu bestimmen.“
Die Bach-Städte profitieren von den vielfältigen Synergieeffekten und einem facettenreichen Programm im Jubiläumsjahr. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstrich das gesamtstaatliche Interesse des C. P. E. Bach-Jahres und trug mit einer Förderung im Jahr 2013 zum Ausbau des Projektes bei. Renommierte Kulturinstitutionen und Festivals beteiligen sich in den Partnerstädten mit zahlreichen Veranstaltungen am Jubiläumsjahr: Laeiszhalle Hamburg, Staatsoper Hamburg, Hamburger Philharmoniker, Ensemble Resonanz, Konzerthaus Berlin, Kammerakademie Potsdam, Nicolaichor Potsdam, Neue Potsdamer Hofkapelle, Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach, RIAS Kammerchor, Akademie für Alte Musik Berlin, Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Großer Chor der Singakademie Frankfurt, Europa-Universität Viadrina Frankfurt, Bachfest Leipzig, Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester Leipzig, Thüringer Bachwochen, Bachfest der Neuen Bachgesellschaft, Thüringisches Kammerorchester, u.v.m. Die Programmhöhepunkte der einzelnen Partnerstädte entnehmen Sie der Anlage.
Carl Philipp Emanuel Bach wurde am 8. März 1714 in Weimar geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung bei seinem Vater Johann Sebastian Bach. Von 1731-1738 absolvierte er in Leipzig und Frankfurt (Oder) ein Studium der Rechte. 1738 verließ er Frankfurt, um zunächst als Cembalist am Hof Kronprinz Friedrichs in Ruppin und ab 1740 in Berlin und Potsdam in der Hofkapelle des Preußischen Königs Friedrich II als Kammercembalist tätig zu sein. Hier hat er sich einen hervorragenden, europaweiten Ruf als Tastenvirtuose und Komponist erworben. Er avancierte zum zentralen Vertreter des neuen, vom Geist der Aufklärung geprägten Stils der musikalischen Empfindsamkeit, der zugleich für die Komponisten der Wiener Klassik Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven richtungsweisend wurde. Sein 1753 erschienenes Lehrbuch „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“ ist bis heute das Standardwerk für die historisch-informierte Aufführungspraxis. Von 1768 bis zu seinem Tod am 14. Dezember 1788 war Carl Philipp Emanuel Bach Musikdirektor der fünf Hauptkirchen in Hamburg, weshalb er auch als „Hamburger Bach“ bezeichnet wird. Seine sterblichen Überreste sind in der Krypta der Hamburger St. Michaelis-Kirche bestattet und der Öffentlichkeit zugänglich.
Absätze
Quelle
http://www.cpebach.de