1975, also vor genau 30 Jahren wurden in Wiesbaden zum ersten Mal Bachwochen veranstaltet. Der Wiesbadener Kantor und Musikwissenschaftler Martin Lutz brachte damals Musiker der historischen Aufführungspraxis wie Gustav Leonhardt nach Wiesbaden und machte so die Hessische Landeshauptstadt überhaupt erst mit dieser besonderen Art des Musizierens vertraut. Seitdem hat sich dieses Festival als ein überregional beachtetes Zusammentreffen lokaler und internationaler Musiker etabliert, die alle zwei Jahre im Wiesbadener Herbst die Musik Johann Sebastian Bachs in den Mittelpunkt stellen.
BACH!BACH!!BACH!!! - entsprechend unmissverständlich ist das "Motto" der Jubiläums-Bachwochen ausgefallen. Keine Randerscheinungen, keine musikologischen Nebenwege sollen diesmal im Unterschied zu den bisherigen Bachwochen verfolgt werden. Vielmehr "steht diesmal ganz dezidiert Johann Sebastian Bach mit seinen Hauptwerken im Zentrum", so Lutz.
So stehen 2005 die h-Moll-Messe und das Weihnachtsoratorium ebenso auf dem Programm wie die "Kunst der Fuge", die Goldbergvariationen, die Orchestersuiten, das Magnificat, eine Kantaten-Auswahl - eben fast ausschließlich die bedeutendsten Kompositionen Bachs. Dass die Orchestersuiten erstmals in Wiesbaden in einer rekonstruierten Frühfassung und die Goldbergvariationen auch in einer Orgeltranskription zu hören sein werden, verleiht dem Bach-Festival eine besondere Note. Ebenso interessant verspricht die Erstaufführung eben erst entdeckter Salterio-Musik aus italienischen Benediktinerinnen-Klöster zu werden. Und auch das hat bei den Bachwochen Tradition: Das BosArt Trio blickt kabarettistisch auf das, was als die "ernste Musik" bezeichnet wird.
16 Konzerte und zwei Vespermusiken führen vom 19. Oktober bis zum 3. Dezember so bedeutende Bach-Musiker wie den 77-jährigen Cembalo-Grandseigneur Gustav Leonhardt - einem Musiker der ersten Stunde bei den Bachwochen -, Wolfgang Rübsam, Kai Wessel oder Hans Fagius nach Wiesbaden. Dazu treten unter anderem das Barockorchester La Corona, das Bach-Ensemble Wiesbaden und Mitglieder der Wiener Symphoniker auf.
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Quelle
http://www.bach-wiesbaden.de