Am 17. August 1982 begann bei Polygram in Langenhagen bei Hannover die industrielle Produktion der ersten Audio-CDs, nachdem das Medium ein Jahr zuvor auf der internationalen Funkausstellung in Berlin erstmals der breiten Öffentlichkeit präsentiert worden war. Seitdem wurden weltweit rund 35 Milliarden Musik-CDs verkauft und damit mehr als doppelt so viel wie von der LP. Zusätzlich zu den allein in Deutschland im Jahr 2006 verkauften 150 Millionen Musik-CDs kommen noch fast 500 Millionen CD-Rohlinge, von denen die Mehrzahl ebenfalls mit Musik bespielt wird. „Auch wenn das digitale Geschäft zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die CD nach wie vor mit großem Abstand der beliebteste Tonträger mit einem Umsatzanteil von 85 Prozent. Die CD für tot zu erklären ist ungefähr das Gleiche, wie einem 50-Jährigen zum Geburtstag einen Sarg zu schenken“, sagte Michael Haentjes, Vorstandsvorsitzender der deutschen Phonoverbände, anlässlich des 25. Geburtstages der Silberscheibe am Donnerstag in Berlin.

Um die Erfindung der CD ranken sich viele Anekdoten. Entwickler der CD-Technologie ist der holländische Elektronikkonzern Philips, der die Silberscheibe zusammen mit seinem japanischen Konkurrenten Sony zur Marktreife entwickelte. Die Spieldauer von rund 74 Minuten basiert der Legende nach auf einer Forderung von Sony-Vizepräsident und Klassikliebhaber Norio Ohga, wonach der neue Tonträger mindestens Beethovens neunte Sinfonie unterbrechungsfrei spielen sollte. Um festzustellen, ob die Scheibe mit ihrem Durchmesser von 12 Zentimetern, einer Dicke von 1,2 mm und rund 15 Gramm Gewicht auch in Westentaschen passt, sollen weltweit mehrere Tausend Anzüge vermessen worden sein.

Unterschiedliche Angaben gibt es über den Inhalt der ersten Audio-CD. Genannt werden unter anderem die „Alpensinfonie“ von Richard Strauss dirigiert von Herbert von Karajan oder auch das Album „The Visitors“ von ABBA. Bei den Musikliebhabern wurde das neue Medium dank seiner hervorragenden Tonqualität, der einfachen Benutzung und seiner Unempfindlichkeit – beispielsweise gegen kleinere Kratzer oder Temperatureinflüsse – schnell ein Erfolg. Schon sieben Jahre nach der Markteinführung ließen die weltweiten CD-Verkäufe die LP weit hinter sich.

Nachdem die CD lange Zeit zunächst für Musik und später auch für multimediale Inhalte ein reines Abspielmedium war, kamen Anfang der 90er Jahre die ersten CD-Brenner auf den Markt. Damit war es erstmals möglich, CDs auch selbst außerhalb der industriellen Produktion mit Inhalten zu bespielen. Heute ist das weit verbreite Brennen von CDs neben illegalen Tauschbörsen die größte Bedrohung für den Musikverkauf. Kamen zu Zeiten der LP auf zwei gekaufte Schallplatten eine Kopie, sind es heute pro verkaufter CD drei Kopien. Hinzu kommen noch hundertmillionenfache Raubkopien, die vor allem in China, Russland oder Osteuropa an Einheimische oder Touristen verkauft werden.

Die Deutschen Phonoverbände (Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft, Deutsche Landesgruppe der IFPI, Deutsche Phono Akademie) sind die Interessenvertretung der deutschen Musikindustrie. Zu ihren Mitgliedern zählen rund 350 Labels, die mehr als 90 Prozent des deutschen Musikmarktes repräsentieren. Als Wirtschaftsverbände engagieren sich die Phonoverbände auf deutscher und europäischer Ebene für die Wahrung und Berücksichtigung der Interessen der Musikindustrie. Als Dienstleister bieten sie ihren Mitgliedern ein breites Spektrum an Beratungs-, Informations- und Serviceleistungen wie Rechtsberatung oder die PhonoNet GmbH. Darüber hinaus leistet die Deutsche Phono Akademie als Kulturinstitut der deutschen Musikwirtschaft unter anderem mit der SchoolTour einen wesentlichen Beitrag zur musikalischen Grundbildung in Deutschland.

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