Gerade 2.680 Besucher zählte der Hohenloher Kultursommer in seiner ersten Konzertsaison 1987. Zum Start der 20. Saison am Samstag, 10. Juni im Schloss Neuenstein sind bereits 10.000 Karten verkauft. Das Festival ist aus dem kulturellen Leben der Region nicht mehr wegzudenken und wird überregional wegen seiner erfolgreichen Entwicklung und seiner musikalischen Ausstrahlung stark beachtet.

Die Anfänge gab es in Kloster Schöntal. Der damalige Leiter des Bildungshauses, Otto Müller, suchte ein Konzept für eine tragfähige Konzertreihe. Aus Sicht der historischen Klosteranlage lag es nahe den reichen Schatz an Schlössern, Kirchen und Burgen Hohenlohes zu verknüpfen und ein regionales Festival entstehen zu lassen. Mitstreiter fand der heutige (ehrenamtliche) Geschäftsführer der Kulturstiftung Hohenlohe in Dr. Rosina Sonnenschmidt und Harald Knauss, die als künstlerische Berater die musikalische Entwicklung der Programme entscheidend prägten und mit ihrem Sephira Ensemble erlebnisreiche Programme in das Festival einbrachten. Von Beginn an stellt man jungen, hochbegabten Talenten eine Konzertbühne für ihre Entwicklung zur Verfügung. Zu einer konstanten in den Programmen wurde das Concertino Ensemble unter Leitung von Professor Petru Munteanu, der immer wieder mit neuen jungen Geigern das Publikum begeistert hat. Um diese Leitung anzuerkennen und diese Zielsetzung des Hohenloher Kultursommers zu unterstreichen konzertiert das Concertino Ensemble mit anderen jungen Künstlern zur Eröffnung des diesjährigen Kultursommers.

Die Entwicklung von 21 Konzerten im ersten Jahr zu 60 Konzerten benötigt eine immense organisatorische Entwicklung und finanzielle Substanz. Susanne Koch begann in Schöntal als erste hauptamtliche Mitarbeiterin für den Kultursommer. Nach Gründung der Kulturstiftung Hohenlohe unter dem Dach des Landkreises übernahm sie die Geschäftsstelle im Landratsamt und leistete die entscheidende Aufbauarbeit in der Organisation des Festivals. Vielfältige Beiträge zum Aufbau des Hohenloher Kultursommers leisteten viele Künstler mit ihren Ensembles selbst. Aus dem vollen konnte man in keinem Jahr schöpfen. Im ersten Jahr standen gerade mal 60.000 DM für die Konzerte zur Verfügung. So traten Künstler immer wieder zu Sonderkonditionen auf. Der Gesamtetat 2006 beträgt 470.000 Euro. Sponsoring, vielfältige Förderung und eine exzellente Auslastung der Konzerte von annähernd 90 % sichern diesen Etat. Die Sparkasse Hohenlohekreis sagte 1987 spontan zu als Hauptsponsor die Idee zu unterstützen.

Eine finanzielle Krise hat der Kultursommer bisher nicht erlebt. Mit dem schrittweisen Wachsen entwickelte sich die Organisation und die finanzielle Substanz. Längst setzen sich Annette Limbach, seit 2000 Leiterin der Geschäftsstelle, Harald Knauss und Otto Müller zusammen, um die Konzerte für den Sommer 2007 zu planen. Waren es in den ersten Jahren 10 000 Besucher, die man erreichen wollte, denken sie heute darüber nach, welche Voraussetzungen zu schaffen sind, um ein Publikum von 20 000 in den nächsten Jahren zu erreichen.