Nach dem so ereignisreichen Schumannjahr 2006 und den Feierlichkeiten anläßlich des 50. Jahrestages der Wiedergründung der Zwickauer Robert-Schumann-Gesellschaft im März diesen Jahres hatten die Schumannianer und Liebhaber des Komponisten am 10. Juli wieder einen Grund zum Feiern. Vor 160 Jahren fand weltweit das erste Schumannfest in Zwickau statt. Dieses, am 10./11. Juli 1847 veranstaltete Musikfest, war einerseits der Beginn einer bis heute währenden intensiven Pflege des Schumannschen Erbes in Zwickau, andererseits war es Schumanns letzter Aufenthalt in seiner Geburtsstadt.

Das Musikfest mit einem großen Konzert im Zwickauer Gewandhaus für die Notleidenden im Obergebirge und einem Freiluftkonzert am darauffolgenden Tag wurde zu einem großen Erfolg. "Dieser Zwickauer Aufenthalt", so der Clara Schumann-Biograph Berthold Litzmann, "gestaltete sich zu einer Huldigungsfeier von Schumanns Vaterstadt für ihren großen Sohn, die die freundlichsten und ergebensten Eindrücke in beiden zurückließ. Es war ein Familienfest im großen Stil mit dem ganzen intimen und herzlichen Charakter einer solchen Feier, nur daß hier die Familie sich aus allen musikfreudigen Seelen der Stadt zusammensetzte." Ebenso wie das Benefizkonzert am 10. Juli war auch das Freiluftkonzert an den Bergkellern am 11. Juli, an dem auch der 1843 gegründete und heute noch bestehende Zwickauer Männergesangverein "Liederkranz," teilnahm, ein wirkliches Ereignis für Zwickau. "Als Robert und Clara Schumann über die Bierbrücke kamen", so das Zwickauer Wochenblatt, "wurden sie mit einem dreimaligen Orchestertusch und lauten Lebehochrufen empfangen und überallstreckten sich Hände ihnen entgegen, von alten und neuen Bekannten. Viele Tausende Menschen wallten auf und nieder, dem Künstlerpaar wurde allgemein gehuldigt."

Der 160. Jahrestag des ersten Schumannfestes ist Anlass für die Zwickauer Robert-Schumann-Gesellschaft, am 27. September - an historischer Stätte im Gewandhaus - eine Schumann-Gala zu veranstalten, die sich die Musikliebhaber nicht entgehen lassen sollten. Mit großzügiger Unterstützung der theater-plauen zwickau gGmbH wird das vollständige Programm des Konzertes vom 10. Juli 1847 wiederaufgeführt. Auf dem Programm stehen Robert Schumanns 2. Sinfonie op. 61, sein Klavierkonzert op. 54, gespielt von dem in Zwickau schon gut bekannten Pianisten Tobias Koch, der auch Solostücke von Bach, Mendelssohn und Liszt vortragen wird. Lieder von Schubert und Mendelssohn sowie eine Arie aus Mozarts Die Hochzeit des Figaro, interpretiert von Katrin Kapplusch und Zaruhi Stamboltsyan, werden ebenso wie Schumanns Chorstück Beim Abschied zu singen, das anlässlich des Musikfestes 1847 in Zwickau uraufgeführt wurde, sowie die Ouvertüre zu Cherubinis Der Wasserträger erklingen.

Mit diesem Konzert setzt die Robert-Schumann-Gesellschaft in Verbindung mit der der theater-plauen zwickau gGmbH ein weiteres wichtiges Zeichen bei der Pflege des Schumannschen Erbes in Zwickau und führt die 1847 begonnene Tradition, den großen Komponisten in seiner Geburtsstadt zu ehren, fort. Damit dies auch in Zukunft weiter möglich sein wird, kommt der Erlös des Konzertes der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V. und damit dem Robert-Schumann-Haus, dessen Förderverein die Gesellschaft ist, zugute. Dabei sind bei über den Eintritt hinausführenden Spenden wie bereits 1847 "der Mildthätigkeit keine Grenzen" gesetzt. Und sicher wird der Geist von Robert und Clara Schumann an diesem Abend allgegenwärtig sein - und - vielleicht sogar noch etwas mehr.

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