Die internationale Musikmesse in Frankfurt am Main, die vom 1. bis 4. April 2009 stattfindet, ist besonders 2009 in ihrer Funktion als Branchenbarometer, aber auch als Antriebs- und Umsatzmaschine für neue Produkte, Vermarktungsstrategien und mehr Lust am Musizieren gefordert. „Mit der hohen Zahl von 1.558 internationalen Ausstellern und der umfassenden Präsentation aller Instrumentengattungen ist die Musikmesse bestens gerüstet, diesen Anforderungen gerecht zu werden“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.
Die Steigerung der Zahl teilnehmender Länder, von 47 Ländern 2008 auf 51 Länder in 2009, ist ein erfreulicher Trend. Die Anzahl der einzelnen Länder kann als ein Indiz gewertet werden, dass die MI-Branche nach anderen Spielregeln funktioniert als die restliche Wirtschaft: Handelt es sich bei Musikinstrumenten doch nicht nur um Wirtschaftsgüter, sondern auch um Kulturgüter. Leichte Zuwächse bei Ausstellern kann die Musikmesse aus Italien (+4), Finnland (+5) und Belgien (+3) sowie aus Lettland und osteuropäischen EU-Staaten wie etwa Rumänien, Kroatien, Slowenien und Bulgarien erzielen. Die Rückgänge verteilen sich gleichmäßig auf die übrigen Länder Westeuropas, Asiens und Nordamerikas. Mit 582 Unternehmen stellt Deutschland die größte Beteiligung auf der Musikmesse. Weitere Top 10-Ausstellernationen sind die USA (145), Italien (122), VR China (104), Großbritannien (71), Spanien (66), Frankreich (54), Schweiz (40), Taiwan (35) und die Niederlande (34).
„Die Ausstellerbeteiligung geht in diesem Jahr erstmals leicht zurück, erreicht aber dennoch mit 1.558 Ausstellern aus 51 Ländern ein gutes Ergebnis“, so Detlef Braun. „Besonders die im Vergleich zum Vorjahr gleichhoch gebliebene Anzahl internationaler Aussteller, zeigt, wie wichtig die Musikmesse für Unternehmen aus dem Ausland ist. Der Anteil internationaler Aussteller liegt bei 63 Prozent – das entspricht 976 Unternehmen“, erklärt Detlef Braun weiter. Im bedeutungsvollen Wirtschaftsjahr 2009 sind trotz des Rückgangs um 90 Unternehmen alle wichtigen internationalen Hersteller und Vertriebe auf der Musikmesse präsent.
Die Musikinstrumenten-Branche blickt nach einem positiven Umsatzjahr 2008 verhalten zuversichtlich in die Zukunft. Neben den Dauerbrennern E-Gitarren und E-Bässe waren E-Pianos und Blechblasinstrumente 2008 weitere Umsatzbringer. Der ungebrochene Boom von Live-Veranstaltungen lässt Rückschlüsse auf ein hohes Interesse an Musikinstrumenten und Musik-Zubehör auch 2009 zu. Die Erfolge junger Bands und Künstler wie Tokio Hotel, Killerpilze oder Juli, die mit „handgemachter Musik“ weltweit auf Tour sind, ist auch ein Ansporn für die junge Kundenschicht, selbst zum Instrument zu greifen. Die Umsatzerfolge von Musik-Computerspielen wie Guitar Hero, Rockband oder Singstar werden in der Branche als wichtige Impulsgeber für das Interesse an Musikinstrumenten diskutiert.
Zusätzlich zu ihrer Funktion als internationale Leitmesse versteht sich die Musikmesse schon immer auch als Veranstaltung, die Lust machen will auf Musikinstrumente und das aktive Musizieren. Dies unterstreicht sie nicht nur durch den Publikums-Samstag, sondern auch durch das vielfältige Programm an Preisverleihungen, Konzerten, Workshops, Autogrammstunden und Produktpräsentationen durch nationale und internationale Stars. Ein absoluter Höhepunkt für unsere jungen Gäste ist das Areal music4kids, in dem wir in der Messewoche rund 7.000 Kinder spielerisch an Musikinstrumente heranführen. Professioneller geht es beim Finale des größten deutschen Schülerband-Wettbewerbs SchoolJam am Messe-Samstag zu. Acht Bands wetteifern um den Titel „Beste Schülerband Deutschlands“ und stehen auf unserer professionellen Open-Air Bühne vor hunderten Zuschauern und zeigen ihr Können.
Mit dem Areal Musikbiz in Halle 4.2, das zum dritten Mal in dieser Form stattfindet, erweitert die Musikmesse ihr Angebot um Aussteller aus der Musikindustrie: Labels, Aggregatoren, Musiksender im Bereich TV- und Hörfunk, Konzert-Veranstalter, Online-Plattformen und Fortbildungseinrichtungen mit dem Schwerpunkt Musik. Hier stehen die Fragestellungen der Karriereförderung im Vordergrund. Wie geht es nach der ersten Demo-Aufnahme weiter und wie promote ich mich und meine Band im Netz selbst? Im Musikbiz-Areal finden die Besucher den Musikbiz Congress und das Musikbiz Studio, die mit interessanten Seminaren, Vorträgen und Diskussionen für Informationen rund um Selbstmanagement für Musiker oder aktuelle Möglichkeiten der Weiterbildung sorgen. Im Musikbiz Studio geben Profis der Studio-Branche Tipps, wie man verschiedene Instrumente aufnimmt und die erste Band-Aufnahme verbessern kann. Die Musikbiz Stage bietet Nachwuchsmusikern die Möglichkeit, sich einem großen Publikum vorzustellen. Hier haben auch die ausstellenden Labels die Möglichkeit, ihre Künstler in Show-Cases auf internationalem Parkett zu präsentieren. Die Musikmesse bildet mit dem zusätzlichen Areal Musikbiz die gesamte Wertschöpfungskette der Musik ab: von den Musikinstrumenten, über die Noten, das Studio-Equipment bis hin zu Verlagen und Labels, die sich um die Vermarktung von Musik kümmern. Dass die Musikmesse viele Synergieeffekte bietet und die Veranstalter hier eine wichtige Branche auf die Musikmesse holt, zeigt die erneut gestiegene Zahl von 120 Ausstellern im Musikbiz-Areal.
Anlässlich der Musikmesse finden zahlreiche Preisverleihungen an Persönlichkeiten und Produkte statt. Die Messe Frankfurt und der Bundesverband der Musikinstrumenten-Hersteller (BDMH) vergeben alljährlich am Vorabend der Musikmesse den Frankfurter Musikpreis. In diesem Jahr wird Dr. José Antonio Abreu, Gründer des Nachwuchsprogramms für Kinder in seiner venezolanischen Heimat und des weltberühmten Simon Bolivar Youth Orchestra geehrt. Mit seinem Programm „El Sistema“, das mittlerweile 250.000 Kinder durchlaufen haben, macht er sich um die musikalische Nachwuchsförderung besonders verdient und erhält im Frankfurter Römer den mit 15.000 Euro dotierten Preis. Der Deutsche Musikinstrumentenpreis prämiert herausragende Leistungen in der Musikinstrumentenbaukunst. Der vom Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie ausgeschrieben Preis geht in diesem Jahr an zwei Geigenbauer für ihre Violinen und einen Hersteller von Blasinstrumenten für seine F-Tuba. Der Musikmesse International Press Award (MIPA) wird in diesem Jahr zum 10. Mal verliehen und feiert in seinem Jubiläumsjahr einen Rekord. Journalisten von 112 Fachmagazinen aus aller Welt küren in mehr als 40 Kategorien aus Produkten der MI- und Pro-Audio Branche die besten Produkte, deren Hersteller auf der Musikmesse den begehrten Preis erhalten. Die Bedeutung der Druckkunst für die Musikbranche unterstreicht der Musikeditionspreis Best Edition, der herausragende Produkte im Bereich Notendruck und Noten-Editionen und Musik-Literatur auszeichnet. Die Endkunden kommen bei den PPVMedien Leser-Awards zu Wort. Die Leser verschiedener Fachmagazine küren ihre besten Produkte der Musikinstrumenten-Branche in verschiedenen Kategorien.
Einen weiteren Rekord kann die Musikmesse bei der Anzahl der Konzerte, Workshops und Live-Acts verzeichnen. Mit 300 Konzerten und 1.200 Veranstaltungen im Event-Programm auf der Messe und bei vielen Veranstaltungen in der Stadt, ist das Musik-Programm dieser vier Messetage prall gefüllt. Auf den Bühnen der Musikmesse wird für jeden Geschmack etwas geboten. Ein Hauptschauplatz ist das Festivalzelt, die Agora Stage vor Halle 3. Die Acoustic Stage präsentiert die etwas leiseren Töne. Das Musikmesse Forum (Halle 3.Via, Raum Kontrast) bietet Vorträge, Diskussionsrunden und ausgewählte Live-Konzerte. Nachwuchsmusiker und Labels präsentieren sich auf der Musikbiz Stage in Halle 4.2. Das große Finale des Schülerband-Wettbewerbs SchoolJam findet am Musikmesse-Samstag auf der Open-Air Bühne, der Pro Stage statt. Der fulminante Abschluss der Musikmesse wird der Publikums-Samstag (4. April) sein, an dem die Musikmesse für die musikinteressierte und musizierende Öffentlichkeit zum Anziehungspunkt schlechthin wird. Am Samstag stehen viele Stars und Sternchen ihren Fans Rede und Antwort, geben Autogramme oder spielen an den Ständen der Aussteller: Neben Teenie-Idolen wie Sunrise Avenue, Polarkreis 18 oder La Fee stehen Stars wie Steve Lukather oder Lee Ritenour, Wolfgang Haffner, Jonas Hellborg, Larry Carlton, The Hooters oder Michael Hirte auf der Bühne oder geben Autogramme.
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