Auf Einladung der Berliner Philharmoniker gastiert das Bundesjugendorchester erstmals im Scharoun-Bau am Potsdamer Platz und begeistert über 1.700 Zuhörer. Mitreißend und voller Emotionen sei das Konzert gewesen, sagt Pamela Rosenberg, und es sei nur zu hoffen, dass möglichst viele dieser tollen Musiker in einigen Jahren als Profis zu den Berliner Philharmonikern zurückkehren. Nicht nur die Intendantin der Berliner Philharmoniker, auch die Zuhörer, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur, zeigten sich von dem Einstandskonzert des Bundesjugendorchesters in der Berliner Philharmonie begeistert.
Unter der Leitung von Michael Boder präsentierte das in der Trägerschaft der Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates stehende Orchester ein erfrischendes Programm mit musikalischer und historischer Spannweite: Zu Beginn die klanglich und rhythmisch pulsierenden Orchestervariationen des zeitgenössischen Komponisten Hans-Jürgen von Bose, zum Schluss eine dynamisch und virtuos gespielte 3. Sinfonie von Johannes Brahms. Dazwischen das selten gehörte Klarinettenkonzert von Berthold Goldschmidt mit der international renommierten Solistin Sabine Meyer.
Meyer war als Schülerin selbst über mehrere Jahre Mitglied des Bundesjugendorchesters und denkt heute noch gerne an ihre Zeit in diesem Orchester zurück: „Es war eine tolle Erfahrung, auf die ich zurückgreifen konnte beim Eintritt in ein Berufsorchester. Ein Leben lang spürt man eine Verbundenheit mit dem Jugendorchester, in dem man groß geworden ist“. Aus diesem Grund rief Meyer noch während des Konzertes gemeinsam mit anderen Ehemaligen zur Gründung der Stiftung Bundesjugendorchester auf. Aufgabe der Stiftung soll eine dauerhafte Förderung des Bundesjugendorchesters sein und es als „vierte Säule“ stützen, neben den Bundesmitteln, den Konzerteinnahmen und den vorhandenen Fördergeldern.
Neben dem Konzert in Berlin konzertierte das Orchester in der Kölner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig und der Harmonie Heilbronn. Dem Konzert in der Berliner Philharmonie ging eine Probe mit Sir Simon Rattle, dem Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, voraus. Knapp zwei Stunden lang probte der Brite Brahms 3. Sinfonie mit dem Orchester und begeisterte die Jugendlichen auf seine Weise für die Musik Brahms und Goldschmidts. Über die technischen und musikalischen Fähigkeiten der jungen Musiker zeigte sich Rattle begeistert und hinterließ als Eintrag im Gästebuch des Orchesters: „Hey, wonderful people“.
Absätze
Quelle
http://www.musikrat.de/bjo