„Grünwald Gospel Jugend“ jubelt über den Gewinn des „Gospel-Awards 2006“. Mit einem Auftritt voller Enthusiasmus und dem deutschsprachigen Gospelsong „Gott ist da“ versetzten die 57 Jungen und Mädchen gestern Abend die knapp 3000 Besucher im Internationalen Congress Center in München in Begeisterung. Chorleiterin Jutta Hager: „Es ist eine Riesenfreude, dass man mit ganz normalen Jugendlichen so etwas erreichen kann.“ Aus den Händen des bayerischen evangelischen Landesbischofs Johannes Friedrich nahmen die Jugendlichen die Trophäe entgegen. Außerdem erhält die „Grünwald Gospel Jugend“ eine Förderung im Wert von 5.000 Euro.
„Der Erfolg der Grünwalder zeigt, wie wichtig solche Gospelchöre sind, denn sie können so viele junge Menschen für die christliche Botschaft begeistern“, sagte Landesbischof Friedrich, der die Schirmherrschaft über den diesjährigen Gospel Award übernommen hatte. Auch die fünf weiteren Finalisten legten Spitzen-Auftritte ein. Das Publikum applaudierte heftig für den „Chosen Gospel Choir“ (Vlaardingen/Niederlande), „Die Beinahe Sechs“ (Weiterstadt), „The Master’s Voice“ (Stockholm), Irma aus Ede/Niederlande und den „New Spirit Gospel Choir“ (Wiesbaden). Die Bandbreite reichte von der gefühlvollen Ballade über A-capella-Gesang bis zu mitreißenden, von Tanzeinlagen begleiteten Songs.
Auch Jurorin Inga Rumpf zeigte sich ausgesprochen angetan vom Sieg der „Grünwald Gospel Jugend“: „Es war toll, dass sie so enthusiastisch waren. Für mich kommt es darauf an, dass beim Gospel der Funke überspringt, die Stimme interessant und der Auftritt leidenschaftlich ist.“ Mit seiner Abstimmung über SMS trugen die Gäste im ICM 50 Prozent des Ergebnisses bei. Gleichgewichtig war das Votum der Jury aus Inga Rumpf, Thomas M. Stein, Heinz Rudolf Kunze, Deborah Woodson („Deutschland sucht den Superstar“-Vocal Coach), Kirchenmusikdirektor Matthias Nagel (Evangelische Kirche von Westfalen) und Klaus Depta (Katholische Kirche bei Radio FFH).
Die Religionslehrerin Jutta Hager gründete den siegreichen Chor 2002 am Albert-Einstein- Gymnasium in Grünwald bei München. Inzwischen gehören Schülerinnen und Schüler aus sieben Schulen der Formation an. Häufig singt die „Grünwald Gospel Jugend“ für andere Jugendliche, ob zur Einschulung, zum Abitur, zu Konfirmationen oder zu Weihnachten. Auch in der Universität traten die jungen Sängerinnen und Sänger bereits auf. Beworben hatte sich die Gruppe mit dem Song „Gott ist da“, dem einzigen deutschsprachigen Titel des Wettbewerbs.
Weitere bewegende Höhepunkte der zweieinhalbstündigen Gospel-Gala waren der feurige Auftritt von Jurorin Deborah Woodson, der Münchener Mass Choir mit rund 300 Sängerinnen und Sängern und die Vorjahressieger „Gospelsterne“ zusammen mit Inga Rumpf. Woodson sang außerdem, begleitet von dem Pianisten Nuri El-Ruheibany jr., den zur Expo komponierten „Peace Song“. Die junge israelische Sängerin „Liel“ brachte zusammen mit den palästinensischen Musikern Anan Awwad und Wisam Matanis ihr Lied „A Dream of Tomorrow“ auf die Bühne. Der Auftritt der Jüdin Liel mit dem Christen Matanis und dem Muslim Awwad war Initialzündung für eine Friedensaktion: Die ICM-Besucher gaben dem Trio mehrere Tausend weiße Armbänder mit der Friedensbotschaft „Peace – Shalom – Salam“ mit auf den Weg zurück in den Nahen Osten. Ihrerseits konnten die Konzertgäste das Friedenslicht aus Bethlehem nach Hause tragen, das die elfjährige Judith Pitzer aus Österreich nach München gebracht hatte. Seit 20 Jahren lässt der Österreichische Rundfunk ORF in der Geburtsstadt Jesu eine Flamme entzünden und in Europa verteilen.
Der Gospel-Award 2006 wurde gemeinsam von der Fernseharbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland, der katholische Fernseharbeit der Deutschen Bischofskonferenz und dem Hilfswerk WORLD VISION ausgelobt. Partner waren in diesem Jahr RTL Television, Bibel TV, die Fernsehzeitschrift „Gong“, der ORF, Gospelradio und das Christliche Radio München.
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